Reisebericht ‘La Réunion‘

Ein neues Ziel »

Nach einem anstrengenden Jahr haben wir uns entschlossen, dass Jahr mit einem Tapetenwechsel ausklingen zu lassen. Allerdings haben wir diesmal nach einem Reiseziel in eine andere Richtung Ausschau gehalten. Nach einigem Hin- und Her ist die Wahl dann auf eine kleine Insel gefallen. Eine kleine Insel im indischen Ozean, die zu den Maskaren gehört. Ihr Name ist La Réunion und ist ein französisches Überseedepartment. Das bedeutet, dass man dort alle Vorzüge und auch Nachteile der Europäischen Union hat. Auf der einen Seite hat man die Sicherheit Europas an einem exotischen Ort und auf der anderen Seite auch die hohen Preise Frankreichs. Komisch ist jedenfalls, dass wir mit unserem Reisepass direkt an diesen Ort kommen. Wie dem auch sei, der eigentlich Grund für dieses Reiseziel ist natürlich diese schöne Insel (Link zu einem Video) mit ihren unzähligen Wandermöglichkeiten. Nicht umsonst wird sie das „französische Wanderparadies im indischen Ozean“ genannt. Es gibt dort ca. 1000km Wanderwege. Ein paar Km davon haben wir uns unter Anderem für den Urlaub vorgenommen. Davon werden wir dann in den nächsten Tagen berichten.

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Paris »

Den ersten Tag haben bzw. verbringen wir – eigentlich wie immer – mit der Anreise. In diesem Fall gehört dazu Paris. Die Überseedepartments Frankreichs werden hauptsächlich von Paris angeflogen, so dass diese Stadt eigentlich obligatorisch ist.
Wir haben Berlin um 06:45 Uhr verlassen und sind um ca. 08:30 Uhr in Paris Orly angekommen. Nachdem wir unser Gepäck an einem Bahnhof im Zentrum von Paris eingeschlossen hatten, machten wir uns auf den Weg ein paar der Sehenswürdigkeiten zu sehen. Dazu gehörten natürlich Arc de Triomphe, Champs d’Elysses und natürlich der Tour de Eiffel. Hier musste ich vor einigen Jahren den Besuch aufgrund von Zeitmangel abbrechen. Diesmal hat es geklappt und auch die Sonne zeigte sich in diesem Augenblick, so dass wir einen schönen Rundumblick über Paris hatten.
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Anschließend trafen wir uns noch mit Kathrins Arbeitskollegin nebst Mann auf einen Kaffee in einem kleinen Pariser Café. Den Rest verbrachten wir dann mit Warten am Flughafen…

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La Réunion – Hell Bourg »

Eigentlich haben wir den ganzen restlichen gestrigen Tag mit der Anreise nach Hell Bourg verbracht. Am Flughafen Roland Garros in Saint Denis nach ca. 10 Stunden angekommen, mussten wir uns zuerst an an das Klima gewöhnen. Es herrschten ungefähr 30 Grad und die Luftfeuchtigkeit war auch entsprechend hoch.
Die Strecke nach Hell Bourg – unserem Zielort – wollten wir mit dem Bus zurücklegen. 1,5 Stunden haben wir dann vergebens an der Bushaltestelle verbracht. Also auch hier haben sich die Menschen ans Klima angepasst. Die Einheimischen, die ebenfalls auf den Bus warteten, haben es jedenfalls mit einer ungemeinen Lässigkeit hingenommen. Letztendlich haben wir dann über Umwege Hell Bourg erreicht. Auf dem Weg dorthin hat sich die Insel jedenfalls schon von ihrer schönen Seite gezeigt: Meer, hohe Berge, unzählige Wasserfälle, viel Grün und natürlich Sonne.
[inspic=1171,right,400]Unsere erste Übernachtung hatten wir in dem kleinen kreolischen Hotel „Les Jardines d’Heva“.
Heute nach dem Frühstück sind wir dann mit Sack und Pack in eine andere Unterkunft umgezogen. Von dort aus haben wir uns auf unsere erste Wanderung gemacht – heute allerdings hin und zurück. Nach kurzer Zeit stellten wir fest, dass das Ganze in den nächsten Tagen kein Zuckerschlecken wird. Das stetige Auf und Ab und die Sonne mit ihrer brutalen Art machen es einem nicht gerade leicht. So hatten wir nach ca. 5 Stunden 13 km, 650 Höhenmeter hoch und runter geschafft. Den grössten Teil der Strecke mussten wir ohne den Schutz von schattenspendenden Bäumen gehen, so dass wir nach kürzester Zeit – trotz Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 70! – einen Sonnenbrand hatten. Zurück in der Unterkunft haben wir dann den Abend mit einem leckeren Baguette und kreolischer Livemusik ausklingen lassen.

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Cirque de Mafate »

Nach der langen Anreise und der Vorbereitung sollte es heute nun endlich losgehen. Allerdings mussten wir nur noch eine Hürde überwinden: mit dem hiesigen ÖPNV von Hell Bourg nach Grand Ilêt bzw. Col de Bœf. Luftlinie liegen die Ort ca. 5 Km auseinander – mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ca. 4 Stunden! Da unser Sitzfleisch durch die letzten Tage gut trainiert wurde, haben wir das natürlich mit links geschafft.
Zwischen Grand Ilêt und Col de Bœf baten wir den Busfahrer uns aussteigen zu lassen. Von dort aus sollte es dann zu Fuss weitergehen. Da es mittlerweile schon recht spät war, hatten sich schon die ersten Wolken im Cirque de Mafate ausgebreitet und uns somit den Blick verwehrt. Doch unser Ziel La Nouvelle war noch zu erkennen. Der Cirque de Mafate ist der Vulkankegel, der nicht mit dem Auto erreichbar ist. Es gibt mehrere Einstiegspunkte in dem bis zu 2500m hohen Kraterrand und der 1960m hohe Col de Bœuf ist einer davon. [inspic=1176,right,400]Wir hatten eine Abstieg von ca. 600 Metern vor uns. Unser erster Eindruck von diesem Talkessel respektive Vulkankrater war sehr schön, obwohl wir nicht viel sahen. Der Weg führte vorbei an vielen in allen Farben blühenden Blumen und durch einen schönen Tamarinden Wald, wo überall von den Bäumen Bartflechten hingen. Als wir nach 12km dann in La Nouvelle angekommen war das Wetter leider noch schlechter und so konnten wir hinter den Wolken nur erahnen wie es um uns herum aussah. Wir hatten dort eine kleine Gîte (Herberge) „Yvonne Gravina“ wo wir die Nacht verbrachten.

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Trois Roches und Marla »

Nach dem Aufstehen um 06:00 Uhr und dem Öffnen der Fensterläden erstrahlte La Nouvelle in der wärmenden Morgensonne. Wir konnten nun endlich das sehen, was gestern hinter dem Nebel bzw. den Wolken verborgen blieb. Der Ort und die Landschaft herum sind von dem über 2000m hohem Kraterrand umgeben. Weitere verschiedenartige Bergformationen und Plateaus befinden sich in dem Krater. Es ist wirklich eine bizarre Landschaft.
[inspic=1179,links,600]Nach dem Frühstück, welches natürlich aus frischem Baguette bestand, ging es los. Unsere geplante Tagesetappe war eigentlich recht kurz – nach 2 Stunden sollten wir schon unser Ziel „Marla“ erreichen. Allerdings entschieden wir uns dann doch einen anderen Weg zu gehen um noch die Trois Roches zu sehen. Letztendlich sind es nur drei große Steine, die an einem Wasserfall platziert sind. Klingt erstmal nach nichts Besonderem, aber allein der Wasserfall der hier ca. 60m in einer Klamm nach unten fällt, ist schon beeindruckend zu sehen. Ausserdem konnten wir die Mittagshitze unter den dort befindlichen Bäumen überbrücken. Für diesen Abstecher nahmen wir allerdings einen steilen Anstieg auf das Plateau von Marla in Kauf. Um ca. 16:00 Uhr erreichten wir dann Marla – ein Dorf bestehend aus ca. 20 Häusern und auch von der Aussenwelt abgeschnitten, wenn man von den Wanderwegen absieht.
Nach dem Abendessen war dann auch schnell für uns Nachtruhe angesagt, da der nächste Tag deutlich anstrengender werden sollte.

Cirque de Cilaos »

[inspic=1184,right,450]Auch dieser Tag begann wieder um 06:00 Uhr mit dem Aufstehen. Draussen wurde das Bergpanorama wieder von der Morgensonne angestrahlt – das scheint hier übrigens eine sichere Sache zu sein: morgens scheint definitiv die Sonne und ab mittags kann es sich zuziehen (das aber ohne Regen).
Nach dem Frühstück ging es für uns auch schnell los, denn es sollte gleich ca. 600 Höhenmeter nach oben gehen und sobald die Sonne höher steht macht es ganz sicher keinen Spass mehr. Auf dem Weg nach oben wurden wir immer wieder mit tollen Ausblicken auf den Cirque de Mafate belohnt – ein wirklich tolles Panorama. Oben angekommen kam dann auch noch der Ausblick in den Cirque de Cilaos dazu – ein nicht minder schöner Anblick. Allerdings waren die darauffolgenden Stunden sehr anstrengend, denn es ging immer nur bergab. 1200 Höhenmeter mussten wir herunter und zwischendurch ging es natürlich immer wieder bergauf. Gegen 15:00 Uhr erreichten wir dann den Wasserfall am Bras Rouge – kurz vor Cilaos. Diesen Ort nutzten wir ausgiebig für eine Pause im kühlen Nass, denn 300 Höhenmeter sollten auf der letzten Etappe nach Cilaos noch überwunden werden. Nachdem wir in Cilaos unsere Herberge bezogen hatten, passierte nicht mehr viel, denn der Tag hatte es wirklich in sich. So sind wir dann auch schnell in unser Bett gefallen und haben erst erst einmal ausgiebig geschlafen.

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Cilaos und Umgebung »

[inspic=1187,right,450]Gestern hatten wir einen Tag Aufenthalt in Cilaos. Natürlich haben wir nicht unsere Füße hochgelegt, sondern haben uns aber für eine kleinere Wanderung entschieden – zu unserer Freude heute auch einmal ohne schweres Gepäck. Wir sind von Cilaos aus zum Roche Mervelleuse gewandert. Von dort aus hatte man einen schönen Ausblick auf Cilaos. Auf dem Rückwege haben wir noch einen kleinen Abstecher zu dem Bassin Blue gemacht. Hier werden von einem Gebirgsbach Badebecken gespeist. Ein sehr schöner Ort zum verweilen und erfrischen, was wir natürlich auch gemacht haben. Nach einem schönen Abendessen ging es dann wie immer früh ins Bett, denn wir hatten heute einen anstrengenden Tag vor uns.

Für den heutigen Tag war eigentlich nur der Aufstieg zur Gîte Caverna de Dufour geplant. Das „nur“ beschränkt sich in diesem Fall auf ca. 1200 Höhenmeter und das war ziemlich anstrengend. Gegen 12:30 Uhr hatten wir die Herberge erreicht. Nun hieß es Warten. Warten aufs Abendessen, denn ansonsten kann man hier nicht viel Unternehmen. Morgen geht es von hier aus die letzten 600 Höhenmeter auf die Spitze des 3071m hohen Piton des Neiges – die höchste Erhebung des indischen Ozeans.

Piton des Neiges »

Nach einem einfachen aber leckerem Abendessen ging es dann schon gegen 19:30 Uhr ins Bett. Es gab hier mehrere Großraum-Schlafräume mit jeweils 4 Betten á 3 Etagen. Für die ca. 70 Gäste gab es 3 Toiletten und 3 nicht funktionierenden Duschen. Dementsprechend roch es auch in den Schlafzimmern. Natürlich gab es unter den anderen 10 Bettnachbarn einen Schnarcher, der ca. 5 Minuten zum Einschlafen benötigte. Wir hatten also eine unangenehme und kurze Nacht vor uns. Um 3:15 Uhr sollte es eigentlich losgehen, damit wir zum Sonnenaufgang auf der Spitze des Piton des Neiges sind. Das Schnarchen unseres Bettnachbarn trieb uns allerdings schon um 2:30 Uhr aus dem Bett.
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Nach ca 1,5 Stunden hartem Anstieg waren wir genau rechtzeitig zum Sonnenaufgang oben angekommen. Stück für Stück stieg dann die Sonne am Horizont empor und tauchte die Berge bzw. den Himmel in ein wunderschönes Licht. Nachdem die Sonne etwas höher Stand, hatten wir dann einen grandiosen Ausblick in alle drei umliegenden Talkessel und darüber hinaus. La Réunion lag uns quasi zu Füßen. Ausserdem wärmte die Sonne nach und nach unsere durchgefrorenen Körper, denn auf dieser Höhe war es doch sehr kalt. So haben wir noch eine ganze Weile die Aussicht genossen, bis es dann die 600 Meter wieder hinunter zur Gîte ging.
[inspic=1195,right,400]Eigentlich hätten wir aufgrund einer kleinen Fehlplanung noch eine weitere Nacht hier oben gehabt. Zum Glück aber war es möglich diese Nacht auf den folgenden Ort zu verschieben: Gîte de Belouve. Das bedeutete allerdings weitere 4 Stunden, 11 km und 1000 Höhenmeter nach unten zu gehen. Der Weg führte uns durch einen sehr schönen vom Nebel verwunschenen Wald. Allerdings war es oft extrem steil, matschig und rutschig. So kamen wir mit schmerzenden Knien und ziemlich am Ende gegen 16 Uhr in der Gîte an. Aber es hat sich gelohnt, denn nach einer warmen Dusche sitzen wir hier in der schönen Gartenanlage, die zur Gîte gehört und freuen uns auf das Abendessen.

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Forêt de Bélouve, Hell Bourg »

Vorgestern morgen, nach einer weiteren Nacht mit schnarchenden und miefenden Franzosen 😉 haben wir uns erst einmal mit einem leckeren Frühstück gestärkt. Bei einem frischen Baguette mit Marmelade vergisst man schnell den Ärger der Nacht…
Für den Tag hatten wir uns eine Rundwanderung zum Trou de Fer (oder Trou d’enfer ==> Höllenloch) ausgesucht. Diese Wanderung hatte zum Glück eine relativ niedrige Höhendifferenz, so dass wir unsere geschundenen Knochen ein wenig schonen konnten. Zuerst führte uns der Weg durch einen vom Sonnenlicht durchfluteten Wald. Überall Pflanzen, die wie Palmen mit einer Krone aus Farn aussahen. Auf den Bäumen gab es wieder Bartflechten und Schmarotzerpflanzen und am Wegesrand konnten wir auch immer wieder kleine Orchideen und blühende Kalla bewundern. Es war einfach wunderschön durch den Wald zu streifen und die ganzen Eindrücke auf sich wirken zu lassen. Auf halber Strecke waren wir dann an einem Aussichtspunkt angelangt, von dem aus wir einen Ausblick in ein nicht zu Fuss erreichbares Tal hatten – es sei denn, man ist ein guter Kletterer. Hier stürzt ein Wasserfall ca. 300 Meter tief in die Schlucht. Durch den Lichteinfall der Sonne bildete sich ein Regenbogen im unteren Bereich des Wasserfalls. Der Anblick war einfach beeindruckend, sodass wir hier erst einmal eine kleine Pause einlegten. Danach führte der Weg immer über gut angelegte Stege und Treppen durch den Wald. Gegen 14 Uhr waren wir zurück bei unserer Gîte, wo wir nun voller Freude unser Doppelzimmer bezogen. Leider war das Wetter heute Nachmittag nicht mehr ganz so schön, denn es regnete kräftig. So machten wir es uns gemütlich und haben den Rest des Tages einfach mal ein bisschen nichts getan (nun gut, wir hatten ja auch schon 15 km Marsch hinter uns).
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Am nächsten morgen machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg zu unserem Ausgangspunkt „Hell Bourg“. Das bedeutete 1,5 Stunden Abstieg. In dem Ort angekommen brachten wir unsere Rucksäcke zur Herberge und beschlossen dann – wir waren schließlich noch nicht ausgelastet – eine kleine Wanderung zu unternehmen. „Source Manouilh“ sollte das Ziel sein. An diesem Ort gibt es mehrere warme Quellen und einen Wasserfall zu sehen. Knappe fünf Stunden waren wir nun unterwegs und konnten somit die Zeit bis zum Abendessen gut überbrücken. Abendessen bedeutet hier eigentlich „Carri“ und beinhaltet Reis, Bohnen und entweder Würstchen (ähnlich unserer Kohlwurst), Fisch oder Hühnchen. Es schmeckt eigentlich recht lecker, da es exotisch gewürzt ist. Nach dem Abendessen rief dann auch alsbald wieder das Bett.

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Die Südwestküste von La Réunion »

Am Montagmorgen hatten wir uns bei wirklich miesem Regenwetter mit Sack und Pack zurück auf den Weg zum Flughafen gemacht. Nach einer ca. drei-stündigen Busfahrt (für wohlgemerkt ca. 15 km Luftlinie) konnten unseren Mietwagen (einen Ford Ka Diesel) entgegennehmen. Bei strömendem Regen sind wir dann über die Küstenautobahn zu unserem Zielort Ravine des Cabris gefahren. Leider war die Wegbeschreibung für die Ferienwohnung etwas dürftig, sodass wir erst nach einigem Durchfragen dort angekommen sind. Da es immer noch stark regnete, haben wir nur noch eingekauft und haben dann den Tag beendet.

Am Dienstag haben wir uns dann einen Ort ganz in der Nähe ausgesucht. Entre Deux (Zwischen zwei Flüssen) heißt er. Neben den zwei Flüssen soll er der schönste kreolische Ort auf der Insel sein. In erster Linie sind wir eigentlich wegen einer Flußbettwanderung hierher gefahren. Während dieser Wanderung sollte man verschiedene interessante Lavaformationen an den Seiten erkennen können. Dafür sind wir also in das Tal des Flusses Bras la Plaine gestiegen. Allerdings mussten wir nach kurzer Zeit feststellen, dass das Flußbett nur aus Steinen besteht und wir das Barfuß nicht meistern konnten. Also sind wir wieder hoch und haben uns dann den Ort angesehen. Es ist wirklich ein beschaulicher Ort mit vielen alten kreolischen Häusern und schön angelegten Gärten. Alles ist gut erhalten und sehr gepflegt.
Leider zog sich der Himmel gegen mittag wieder zu und sorgte somit dafür, dass wir uns wieder Richtung Küste begaben. So haben uns noch ein wenig St. Pierre angesehen und ein paar Dinge eingekauft. Abends waren wir mit einem schweizer! Pärchen verabredet, die wir ein paar Tage zuvor kennengelernt hatten.

Am Mittwoch sind wir in Saint Gilles gewesen. Hier konnte man eine Wanderung durch Kanäle und Aufbereitungsbecken für Trinkwasser! machen. Eigentlich ist dies nicht genehmigt – nur scheint es in quasi jedem Reiseführer zu stehen. Jedenfalls waren wir alles andere als allein. Nun ja, Ziel der Wanderung war ein Wasserfall, der sich in eine kristallklaren kleinen See stürzt (aus dem dann das Wasser über die Kanäle abfließt). Da die Umgebungstemperatur deutlich über 30° lag, war natürlich das kühle Naß nicht ganz uninteressant – deshalb wohl auch die vielen Gleichgesinnten.[inspic=1203,right,450]
Anschließend haben wir uns nach Saint Gilles les Bains angesehen. Eigentlich ein schöner Badeort, wenn die Haie und die starken Strömungen nicht wären. Also haben wir den nächsten Ort angesteuert: l’Ermittage les Bains. Hier ließ es sich gut aushalten. Ein kühles Bad im indischen Ozean und anschließend ein kleines Nickerchen unter den Palmen am Strand. So haben wir ca. 2 Stunden dort verbracht und haben uns anschließend wieder Richtung Appartment aufgemacht. Unterwegs haben wir noch einige felsige Buchten angsteuert, wo man das Brechen der Wellen beobachten konnte – schon ein imposantes Schauspiel.

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Les Makes und Cilaos »

[inspic=1206,left,400]Am Donnerstag hatten wir uns eine Wanderung in der Nähe von Les Makes vorgenommen. Dieser Ort befindet sich quasi auf der Außenseite des Kraterrandes vom Cirque de Cilaos. Bis hoch zum Kraterrand konnten wir mit dem Auto fahren. Dort hatten wir noch einen wunderschönen und anderen Blick in den Cirque. Vom Parkplatz bzw. Aussichtspunkt führte der Weg dann am Kraterrand entlang (mit immer wieder neuen Ausblicken) auf den Cirque bis hin zum Piton de Cabris. Dort ging es selbstverständlich erstmal steil nach oben – dafür wurden wir oben mit einem tollen Ausblick bis hin zum indischen Ozean belohnt. Anschließend machten wir einen großen Bogen ins Tal durch Filao-Wälder um dann wieder mit einem steilen Anstieg zum Ausgangspunkt zu gelangen. Oben angekommen hatten die Wolken auch schon wieder alles im Griff, so dass die Sicht unter 30m betrug. So machten wir uns auf den Weg nach unten um anschließend die Küste zwischen Saint Pierre und Saint Joseph kennenzulernen. Letztendlich sind wir an dem beschaulichen Strand von Grande Anse hängengeblieben. Nach einer Stärkung mit einem Pommes-Baguette ließ es sich unter Palmen und im Wasser recht gut aushalten.

Heute sind wir noch einmal nach Cilaos gefahren. Interessant sollte nämlich die Straße in den Talkessel sein. Mit über 420 Kurven und teilweise ziemlich verengten Straßen ist es ein ziemliche Fleißarbeit bis man sich in den Ort Cilaos hochgearbeitet hat. Auch hatte der Regen des gestrigen Tages einige Steine und Felsbrocken auf die Straße gespült, die es zum umfahren galt. In Cilaos angekommen haben wir einen Parkplatz angesteuert um in das Tal des Bras Rouge abzusteigen. Dort gab es noch ein paar imposante Wasserfälle und außerdem einen schönen Ort um zu verweilen. Da sich das Tal und die Berge ringsherum mittags wieder komplett in den Wolken befand, machten wir uns wieder auf den Weg in Richtung Küste. Diesmal sind wir bis Langevin gekommen. Hier gab es wieder das Schauspiel des Wellenbrechens an der Felsenküste zu beobachten. Anschließend sind wir noch auf den Hausberg von Saint Joseph gefahren. Bei schönem Wetter hätte man hier bestimmt einen tollen Blick auf den Piton de la Fournaise und die Küste gehabt. Nun ja, wir hatten halt nur den Blick auf die Küste…

Die Ostküste »

[inspic=1216,right,400]An diesem Wochenende haben wir uns die Ostküste vorgenommen. Dieses Seite von La Réunion ist nicht besonders stark besiedelt und ist daher auch etwas wilder. Am Morgen des Sonnabends sind wir allerdings erst nach Saint Pierre gefahren und den Markt zu besuchen. Hier wird mit allen möglichen Dingen gehandelt. An erster Stelle stehen natürlich Obst und Gemüse, Fisch und Fleisch. Außerdem gibt es natürlich auch frisch zubereitete Speisen, wie z. B. leckere Samoussas (gefüllte Teigtaschen – gerne auch sehr scharf), gegrillte Hähnchen, frische Obstsäfte usw. Natürlich hat sich der Markt auch an die Bedürfnisse der Touristen angepasst und es gibt in Madagaskar hergestellte Souveniers 😉 Aber man merkt schon, dass man hier in Frankreich ist, denn im Vergleich zu Südamerika war hier doch alles sehr ordentlich und sauber. Aber trotzdem ist dieses bunte Treiben auf so einem Markt immer wieder ein Erlebnis.
Nach Besichtigung des Marktes haben wir uns dann auf den Weg in Richtung Osten gemacht. Unser erstes Ziel sollten die Wasserfälle von Saint Joseph sein. Nach einer spektakulären Serpentienstrecke“ erreichten wir die Kaskaden. Am ersten Becken eines kleinen Wasserfalls sprach uns ein Einheimischer an und zeigte uns einen Weg zu einer Grotte. In dieser Grotte leuchtete das Wasser extrem blau (ähnlich Chapada Diamantina – allerdings wesentlich kleiner). Da konnte Marvin natürlich nicht wiederstehen und hat sich in das wirklich kalte, kühle nass gewagt. Nach dem erfrischenden Bad haben wir uns noch die anderen Wasserfälle angesehen.
Anschließend ging es dann wieder hinunter in Richtung Meer zum Cap Merchant (das böse Kap). Hier sind wieder Klippen zusehen gewesen, die sich den Wellen des indischen Ozeans in den Weg stellen und das Wasser oft Meter hoch nach oben spritzt. Diesem Schauspiel könnte man stundenlang zusehen. Nach einem kleinen Rundgang um das Cap ging es weiter für uns in Richtung Grande Brule (große Verbrennung). Das ist der (natürlich inzwischen fast erkaltete) Lavastrom vom Ausbruch des Piton de la Furnaise im Jahr 2007. Das ist schon beeindruckend anzusehen, welche Gewalten doch in der Erde stecken. Außerdem sieht die Lava (hauptsächlich Basalt) durch den Einschluß von vielen Kristallen total schön aus. Leider spielte das Wetter nicht unbedingt mit. Es regnete immer wieder und durch die Wolken war leider das gesamte Außmaß des Lavastroms nicht komplett sichtbar. An einer Stelle jedoch konnte man die Hitze, die immer noch tief in dem Lavastrom vorhanden ist, sehr gut sehen, da das Regenwasser dort verdampfte.

[inspic=1227,left,400]Am Sonntagvormittag hatten wir dann einen kleinen Umzug vor uns. Von Ravine des Cabris ging es nach La Plaine de Palmistes. Das liegt ca. 1200 m hoch in der Mitte der Insel in den Bergen. Nachdem wir noch ein gutes Frühstück und ein Bad im Pool genoßen hatten, ging es hoch in die Berge. Dort empfing uns mal wieder Regen. So haben wir nur unsere Sachen in unserem Ferienhaus ausgepackt uns sind dann gleich wieder runter an die Küste. Der erste Halt war in Saint Rose. Hier gibt es eine Kirche zu sehen, die bei dem letzten Ausbruch des Piton de la Furnaise von der herunterfließenden Lava ausgespart blieb. Nun ist es ein Wallfahrtsort und tatsächlich hat es etwas Göttliches an sich. Anschließend ging es weiter nach Anse de Cascades. Hier stürzen Wasserfälle quasi direkt in die Fluten des indischen Ozeans. Das ganze ist umrahmt von Meermandelbäumen. Ein wirklich sehr schöner Ort, was dementsprechend heute am Sonntag auch hunderte von Pique-Nique-Begeisterten Réunionesen genutzt haben. Hier hielten wir uns eine Weile auf, bis wir uns dann noch einmal bis zum Grande Brule aufmachten. Heute war das Wetter etwas besser, so dass wir die Ausmaße richtig sehen konnten. Ein wirklich imposanter Ort…

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Le Grand Bénare »

[inspic=1231,left,400]Heute sind wir mal wieder nach dem Motto „Der frühe Vogel fängt den Wurm vorgegangen“. Das bedeutete um 03:00 klingelte der Wecker. Wir wollten gegen 05:30 Uhr auf dem Maïdo sein. Dies ist ein Gipfel im Kraterrand des Mafate-Cirques. Er ist knapp 2000m hoch und von hier hat man einen super Blick in den Cirque. Der Gifel kann direkt mit dem Auto angefahren werden – allerdings beträgt die Anreise ca. 2 Stunden von unserer Wohnung. Die frühe Uhrzeit hatten wir uns vorgenommen, da sich dort oben schon recht früh Wolken bilden. Das sollte sich dann auch bestätigen, denn als wir um 05:45 Uhr oben waren bildeteten sich schon die ersten Wolken durch die Sonne, die das Wasser auf den Pflanzen und Steinen des Kraters zum verdampfen brachte. Trotzdem war es ein wunderschöner Anblick, denn wir konnten die ganzen Orte, die wir auf der Wanderung gesehen haben, nun aus einem anderen Blickwinkel sehen.
[inspic=1233,right,400]Nach kurzer Zeit schweifte unser Blick allerdings nach Süden – in Richtung Le Grand Bénare. Dies ist der dritthöchste Gipfel der Insel und quasi mit einem kleinen Spaziergang von 6-7 Stunden (hin und zurück) zu erreichen. Von dort aus wollte man eigentlich einen tollen Blick zum Piton des Neiges und zur Schlucht Col de Tabait haben. Wir ahnten allerdings schon, dass es heute nicht für uns der Fall sein sollte, denn zu viel Wasserdampf stieg schon vom Krater auf. Trotzdem machten wir uns auf den Weg. Nach ca. 2,5 Stunden erreichten wir die Spitze des Le Grand Bénare. Etwa 10 Minuten war die Sicht auf den Piton des Neiges und einen Teil des Col de Tabait noch frei. Kurz danach verschwand dann alles in den Wolken. Nun ja, wir hatten ja zumindest etwas gesehen. So genossen wir unser Frühstück und machten uns auf den Rückweg zum Ausgangspunkt. Nach ca. 13km, 800 Höhenmeter hoch und wieder runter und 6 Stunden erreichten wir wieder das Auto.
Den Rest des Tages verbrachten wir dann entspannt am Strand in l’Ermittage les Bains.

Fôret de Bebour und La Plaine de Cafres »

[inspic=1236,left,400]Am Dienstagvormittag waren wir im Fôret de Bebour. Hier haben wir eine kleine Wanderung zu einem Aussichtspunkt gemacht. Von dort hatten man einen tollen Blick in die Takamaka-Schlucht. Auf dem Rückweg allerdings sind wir richtig nass geworden – nicht unsonst gilt es hier als regenreichstes Gebiet der Insel. 2 Stunden im strömenden Regen – da blieb nichts mehr trocken. Auch am Nachmittag wollte es nicht so richtig aufhören. Also haben wir den Tag einfach mal zum Nichtstun genutzt.
Am nächsten Tag haben wir eine kleine 13km Wanderung in der Plaine de Cafres gemacht. Die Gegend erinnert ein wenig an das Alpenvorland (obwohl ich das noch nie gesehen habe). Entsprechend waren die Hügel sanft und die Wanderung war mehr oder weniger ein Spaziergang. Den Nachmittag/Abend des Tages verbrachten wir dann mit ca. 2kg Litschi am Strand von Grande Anse.

Piton de la Furnaise (der Schmelzofen) »

Gestern – am vorletzten Tag – hatten wir uns den Piton de la Furnaise vorgenommen. Das ist der aktivste Vulkan der Insel. Der letzte Ausbruch fand 2010 statt und dabei ist das Grand Brûle entstanden und hat dabei die Insel um 0,45 Quadratkilometer vergrössert. Auf der Spitze des 2632m hohen Vulkans kann man natürlich in den Krater hineinschauen – allerdings ist er momentan geschlossen und man kann nicht ins Erdinnerre hineinschauen. Das besondere am Piton de la Furnaise ist, dass er innerhalb seines Kraters mehrere kleinere Krater enthält. Die Ausmasse des grossen Kraters beträgt ca. 5km im Durchmesser. Der Schmelzofen selbst befindet sich dann in der Mitte. Man muss also erst in den grossen Krater hinabsteigen um dann den zuletzt aktiven Krater zu besteigen (100m runter und ca. 500m rauf). Hin und zurück sind das ca. 13km und 6 Stunden Wandern. Unterwegs gibt es keine Möglichkeit sich vor der erbarmungslosen Sonne zu verstecken. Somit ist klar, dass früh gestartet werden muss – ausserdem kommen ab spätem Vormittag ja auch die Wolken. Also sind wir wieder um drei aufgestanden um zum Sonnenaufgang am Bellecombe-Pass zu sein (das ist der Abstiegspunkt). Als wir dort um 05:30 Uhr ankamen, hatten wir mit ein paar Mitstreitern einen sagenhaften Ausblick in den gigantischen Krater. Da wir keine Zeit zu verlieren hatten, machten eir uns gleich an den Abstieg. Unten angekommen liefen wir auf unterschiedlichen Lavaformationen auf den Furnaise zu. Zwischendurch konnten wir immer wieder kleine Krater entdecken, die zu unterschiedlichen Zeiten aktiv waren. Dann kam der Aufstieg und nach ca. 2,5 Stunden hatten wir die Spitze erreicht. Kaum eine Wolke war am Himmel. So konnten wir auf der einen Seite über das Grand Brûle den indischen Ozean sehen und auf der anderen Seite die grossen Berge der Cirques. Selbstverständlich konnten wir auch in den Krater hineinsehen, der allerdings unten verschlossen war. Bis auf ein paar Fumarolen waren nur Steine zu sehen. Nachdem wir unser Frühstück genossen hatten, machten wir uns wieder auf den Rückweg. Als wir ungefähr die Hälfte geschafft hatten, war der Vulkan auch schon gut in die Wolken eingehüllt. Trotzdem kamen uns immer noch Leute entgegen. Scheinbar gibt es doch welche, die noch nicht verstanden haben, wie die Uhren auf La Réunion ticken…
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Gegen 12:00 Uhr waren wir zurück beim Auto. Bis zum wunderschönen Sonnenuntergang haben wir dann den Tag in Grande Anse ausklingen lassen. Das ist unserer Meinung nach der schönste Strand der Insel und kann uneingeschränkt empfohlem werden. Ausserdem gibt es dort ein superleckeren Sandwich Americaine. Das ist ein Baguette mit Fleischeinlage und Pommes! überbacken.
[inspic=1251,right,400]Heute am Tag der Abreise haben wir den Vormittag mit Sachen packen verbracht. Anschliessend sind wir in Takamaka-Schlucht gefahren. Hier stürzen viele Wasserfälle die Berge hinunter und werden nebenbei zur Stromerzeugung verwendet. Sehr schön anzusehen.
Danach sind wir auf der Küstenstrasse über das Grand Brûle wieder nach Grande Anse gefahren und haben somit das letzte Mal dort gebadet. Kaum vorstellbar, dass wir und ein paar Stunden später schon im kalten Paris wiederfinden würden. Auch Weihnachten ist trotz der geschmückten Orte und Geschäfte noch ziemlich weit weg. Letzendlich waren wir jedenfall gegen 20:00 Uhr beim Flughafen…

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Tikal – Guatemala »

Vorgestern haben wir Caye Caulker mit einem weinenden Auge verlassen. Aber das andere Auge freute sich schon auf etwas neues. Nachdem Übersetzen von Caye Caulker nach Belize Stadt stiegen wir in den – bereits auf der Insel gebuchten – Bus. Dieser brachte uns dann in 5 Stunden über die Grenze nach Flores, Guatemala. Flores ist eine kleine Insel im Petén-See im östlichen Tiefland von Guatemala und gleichzeitig der Ausgangspunkt für Ausflüge in die Maya-Stadt Tikal. Der erste Eindruck von Guatemala entsprach eigentlich nicht dem, was sich hinter dem Namen verbirgt. In der Sprache der Maya bedeutet Guatemala nämlich „Land der Bäume“. Allerdings war viel Wald abgeholzt und zu Weideland umfunktioniert worden. Erst einige Kilometer vor Beginn des Sees konnte man erahnen, wie es hier früher ausgesehen haben muss – ein undurchdringlicher Urwald. Als wir in Flores angekommen waren, organisierten wir die Fahrt nach Tikal und ließen den Tag ausklingen.

Der gestrige Tag begann sehr früh – eigentlich mitten in der Nacht. Wir wurden um 04:30 Uhr vor unserem Hotel abgeholt. Nach etwa einer Stunde erreichten wir den wohl am besten bewachten Nationalpark, den wir bisher gesehen haben. Im und um den Nationalpark Tikal laufen zahlreiche schwer bewaffnete Soldaten umher. Diese sollen die Schätze bzw. Kulturgüter der Maya-Stadt Tikal sichern, denn es finden auf dem Areal immer noch Ausgrabungen und Restaurierungen statt, bei denen schützenswerte Gegenstände gefunden werden. Da wir sehr früh in dem Park angekommen waren, hatten wir den Park quasi für uns. So konnten wir noch etwas von dem erwachenden Urwald mitbekommen und dabei die Ruinen der Maya-Pyramiden und Tempel anschauen. Überall schallten die Rufe der Brüllaffen, Papageien und Tukane durch den Wald. An vielen Stellen gibt es Hügel im Wald unter denen sich Gebäude befinden. Andere Gebäude wurden schon aus dem Dornröschenschlaf geholt und sind nun als Tempel oder Pyramiden zu erkennen. Die Tempelanlagen sind von beachtlicher Größe und zwischen dem Urwald wunderschön anzusehen. Tikal ist wohl mit seinen steil aufragenden Tempeln das monumentalste, was die Maya-Welt zu bieten hat.

Hier in Tikal haben sich die ersten Menschen zwischen 800 und 600 vor Chr. niedergelassen. Etwa 250 nach Chr. entfaltete sich die Macht und der Einfluss Tikals bis zur Blütezeit zwischen 600 und 900 nach Chr. Zu dieser Zeit sollen in den mehr als 3000 Gebäuden mindestens 200000 Menschen gelebt haben (seit Anfang 2018 geht man sogar von mehr als eine Millionen aus). In der Mitte der gesamten Anlage befindet sich der größte von insgesamt sieben Zwillingspyramidenkomplexen. Hier stehen sich zwei Pyramiden direkt gegenüber. Dazwischen befinden sich Altäre und Stelen, auf denen Hieroglyphen abgebildet sind. Links und rechts von den beiden Tempeln ziehen sich über die gesamte Länge des Platzes zwei Akropolis. Die beiden Tempel haben eine exakte Ausrichtung nach dem Maya-Kalender, sodass an zwei Tagen (zum Ende einer Periode) jeweils die Sonne zum Sonnenuntergang über den Dachkämmen der Tempel liegt. Es kaum vorstellbar, wie vor weit über 1000 Jahren solch eine Bauleistung und -Präzision erreicht werden könnte. Rund um diese zentralen Bauwerke gibt es noch weitere Tempel dieser Größe. Einige davon wurden zum Betreten freigegeben. Das bedeutet, dass eine Holztreppe hinauf führt. Die obere Plattform darf dann jeweils betreten werden. Da das Gelände sehr weitläufig ist, verbrachten wir Insgesamti etwa sieben Stunden im Park. Gegen 16 Uhr waren wir zurück in Flores. So hatten wir noch etwas Zeit uns Flores anzusehen. Die Stadt bzw. die Insel hat zahlreiche Gebäude im Kolonialstil, die in engen Gassen angeordnet sind. Ein wirklich schöner kleiner Ort. Der andere Teil der Stadt Santa Elena liegt nicht auf der Insel und ist über einen Damm mit Flores verbunden. Allerdings ist dieser Teil nicht annähernd so schön wie Flores.

Den heutigen Tag verbrachten wir mit einer Bootstour. Wir ließen uns zu einem Strand des Petén-Seed bringen, wo wir uns etwas abkühlen konnten von der extrem drückenden Mittagshitze. Anschließend fuhren wir noch zu einem Aussichtspunkt von dem wir die Insel Flores wunderbar überblicken und somit unsere Erkundungen der letzten Tage nachvollziehen konnten. Abends suchten wir uns ein nettes Restaurant und ließen dort den Tag ausklingen.