Reisebericht ‘Südamerikareise 2007 Nov.‘

Argentinienreise 2007 »

So. Nun geht es los. Alle Sachen sind gepackt, alles ist organisiert. Morgen um 14:45 geht unser Flieger nach Frankfurt. Von dort aus geht es dann weiter nach Madrid. Dort haben wir etwa 4 Stunden aufenthalt. Dann geht es weiter nach Buenos Aires. Wenn alles gut geht, dann melden wir uns von dort aus wieder 😉

Gruß

Geertje und Marvin

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Buenos Aires »

Geschafft. Nach 24 Stunden Warten an Flughäfen, Fliegen mit Turbulenzen und schmerzenden Beinen und Rücken haben wir es geschafft. Wir sind heil in Buenos Aires angekommen. Als wir aus dem Terminal heraus traten, mussten wir jedoch feststellen, dass wir die klimatischen Bedingungen in Argentinien völlig anders eingeschätzt hatten. Unser Reisegepäck besteht primär aus T-Shirts – bis auf die paar warmen Sachen für Patagonien. Nun wehte uns aber ein eisiger Wind entgegen, der einen sogar mit Jacke frösteln lies. Zum Glück mussten wir nur 1,5 Stunden auf den Bus warten. Mit diesem haben wir uns dann auf den Weg ins Zentrum gemacht. Dort haben wir uns ein kleines Hotel in der Nähe des Obelisken gesucht. Nachdem wir uns dann dort eine Weile ausgeruht hatten, machten wir uns auf den Weg zum Busterminal um die nächste Etappe zu buchen. Morgen geht es nämlich mit dem Bus nach Salta. Die Provinz Salta mit der gleichnamigen Provinzhauptstadt liegt ca. 20h Busfahrt entfernt ziemlich im Norden Argentiniens.
Danach sind wir dann in die „Hafencity“ von Buenos Aires gegangen um den Tag bei unserem Stammitaliener mit einer Pizza ausklingen zu lassen.

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Salta – La linda »

Heute Abend werden wir mit Sicherheit gut schlafen koennen. Zwanzig endlose aber komfortable Stunden Busfahrt, in den argentinischen Bussen gibt es super sesselartige Liegesitze, liegen hinter uns. Nun sind wir also in Salta, la linda, wie die gruene Stadt am Hang der Anden auch genannt wird. Bisher haben wir jedoch nur unser Hostal, einige Autovermietungen, die Touristeninformation sowie das Internetcafé gesehen :-). Heute wird es wohl auch nur noch zu einem gemuetlichem Abendessen in einem der Strassencafés reichen, bevor wir uns in unser exklusives Sechsbettzimmer zurueck ziehen. In unserem Hostal gibt es keine Zweibettzimmer und da es nicht ausgebucht ist, erhielten wir halt diese Luxussuite.
Ausgeschlafen werden wir uns morgen dann Salta mal genauer anschauen, denn nach dem was wir bis jetzt von Salta gesehen haben, verdient die Stadt ihren Kosenamen zu recht.
Ach ja, um ein wenig eifersuechtig zu machen, hier sind es um 20:00 Uhr immer noch so um die 27 Grad :-). Unsere Kleidungswahl war also doch nicht so ganz verkehrt.
Liebe Gruesse
Geertje und Marvin

Al norte – Gen Norden! »

Nachdem wir gestern alle organisatorischen Dinge erledigt haben werden wir heute nun endlich mit dem Auto nach Norden aufbrechen. Der gestrige Tag hat sich als ware Herausforderung dargestellt. Zuerst gelang es uns nicht einen Bus nach Puerto Madryn aufzutreiben, so dass wir uns doch auf die Variante Flug einigten und dann stellte sich die Anmietung eines vierradbetriebenen Wagens als extrem teuer heraus, so dass wir auch hier von unserem Ursprungsplan abwichen und auf den uns wohlbekannten GOL zurueck griffen. Vom Patagoniacamper also zum GOL :-). Wettertechnisch werden wir derzeit von den Vorandenwolken begleitet, die ihren Weg ueber die Anden nicht finden. Wir werden gegebenenfalls mal Wegweiser aufstellen. Vielleicht verstehen die Wolken ja unser deutsch, englisch, spanisch Kaudawelsch. Die hiesigen Leuten tun sich da noch ein wenig schwer mit. Ich mich mit ihrem Nuschelspanisch aber auch. Einen lieben Gruss an Alle.
Geertje und Marvin

Von Salta nach Purmamarca »

Am Donnerstag morgen, gleich um 9:00 Uhr haben wir unseren Freund den GOL in Empfang genommen. Der gute sah schon recht laediert aus, was die hiesigen Strassenverhaeltnisse, aubseits der Schnellstrassen, wiederspiegelt. Zurueck im Hostal beluden wir den GOL mit unseren Sachen und machten uns dann nochmal kurz auf ins Stadtzentrum. Als wir dann zu unserem Auto zurueck kehrten, stellten wir fest, dass die Beifahrertuer gar nicht abgeschlossen war und einen Spalt aufstand. Im naechsten Moment fiel unser Blick auf die leere Stelle, an der sich noch vor zwei Stunden unser Autoradio befand. In diesem Moment war die Nervositaet verstaendlicher Weise gross, befanden sich im Auto schliesslich all unsere Sache – auch die wirklich wichtigen und teuren. Nachdem Marvin im Kofferraum nachsah, stellten wir jedoch erleichtert fest, dass alles noch vorhanden war. Ein schoen bloeder Dieb, der das 50 € teure Autoradio klaut und die anderen, viel wertvolleren Sachen, liegen gelassen hat. Nichts desto trotz verloren wir durch die Klaerung des Schadens einen kompletten Tag. Erst gegen 18:00 Uhr brachen wir dann in einem anderen Auto Richtung Jujuy auf. Die Strecke dorthin war traumhaft. Hohe, saftig begruente Berghaenge, tiefe Taeler sowie schmale, kurvenreiche Strassen. Kurz vor Jujuy, als wir nach der Adresse eines Hostals suchten, fiel uns auf, dass die Diebe uns unverstaendlicherweise auch die Reisefuehrer geklaut hatten. Mist! Trotzdem fanden wir irgendwann ein nettes Hotel. [inspic=624,left,250] Am naechsten Tag brachen wir schon frueh auf und fuhren durch eine wirklich herrliche, sonnenbeschienene Landschaft, bestehend aus unterschiedliche farbiegen Schichtbergen, Canyons, kleinen Doerfern mit Adobehaeusern (Lehmziegeln) und alles war ueberzogen von Kakteen, die zu dieser Zeit in Bluete stehen. Abends hatten wir noch das grosse Glueck zum Sonnenuntergang ueber einen Salzsee zu fahren. Der Tag war wirklich wundervoll. Eingekehrt sind wir in einer netten Hosteria in Purmamarca Mal schauen, was uns heute erwartet…

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Das argentinische Altiplano – Puna »

[inspic=629,right,250]Zwei wundervolle Tage auf der Hochebene (bis zu 4250 Hoehenmeter) liegen hinter uns. Nachdem wir in Purmamarca den Berg „Los siete Colores“ angesehen und uns an der Farbenpracht (weiss, weisslich rot, okkagelb, kupfergruen, erdrot, okkagelb mit kupfergruen gemischt, braeunlich) erfreut haben fuhren wir in Richtig Paso de Jama, einem Pass ueber die Anden. Die Landschaft war traumhaft aber karg. Im Unterschied zu gestern zeigte sich die Hochebene als relativ flach. Sanfte Huegel fuellten die Talebene zwischen den 4- und 5000 dern aus. Zwischen durch grub sich ein Canyon in die Ebene. Alles war nur leicht begruent durch Bodendeckergewaechse. Auf dem Rueckweg bogen wir bei den „Salinas Grandes“ auf die Routa 40, einer staubigen Sandstrasse ein. Die ganze Zeit schmiegte sich die Skyline des Salzsees an unsere Strasse. Es war herrlich im Abendlicht. Als es jedoch schummrig war, verliess uns etwas das Schwaermen. Die Strasse war in einem mieserablen Zustand, sprich viele Sandverwehungen, Strassenrillen und Schlagloecher. Ich war heilfroh, als wir zwar mit gesprungener Windschutzscheibe aber doch wohlbehalten in San Antonio de los Cobres ankamen. Ueber Nacht verflog auch der Aerger ueber die gesprungene Scheibe, da uns die Hoehe (3800 m) um den Schlaf brachte. Etwas geraedert brachen wir bei herrlichem Sonnenschein zu einem weiteren schoenen Tag auf.
Einen lieben Gruss aus dem extrem warmen und sonnigen 🙂 Argentinien.
Geertje und Marvin

Die letzten Tage im nordwesten Argentiniens »

Nun haben wir uns schon etliche Tage nicht mehr gemeldet. Das liegt daran, dass wir zu viel damit beschaeftigt waren, uns der hiesigen Kultur und Landschaft zu widmen.[inspic=641,left,250]
In den letzten Tagen haben wir viele Ruinenanlagen besucht. Besonders begeistert hat uns die Kultur der Quilmes, die eine inzwischen weitestgehend restaurierte Ruinenanlage zwischen Cafayate und Tafi del Valle hinterlassen haben. Diese Kultur lebte in der Zeit zwischen 1000 und 1500 n. Chr. in diesem Gebiet. Ihr gelang es sich mit der Inkakultur zu arangieren und in ihr Dorfsystem viele Impulse, wie das ausgekluegelte Bewaesserungssystem aufzunehmen. Nach Einmarsch der Spanier wurden sie aus ihrem Gebiet verdraengt und in das Gebiet um Buenos Aires herum deportiert. Schon nach kurzer Zeit loeste sich ihre Kultur auf.
Neben der spannenden Kultur und deren Hinterlassenschaft bezauberte uns auch weiterhin der abwechslungsreiche und beeindruckende Naturreichtum dieser Gegend. Alle 50 km veraenderte sich die Landschaft total. Einmal befanden wir uns in bezaubernden, in der Sonne nur so leuchtenden, hellbaigen Sandsteinbergen, die sich ueber ein unfassbar grosses Gebiet erstreckten. Sie sahen aus als haette jemand unterschiedlich dicke, in unterschiedlich baigen Farben getuenchte Papierstuecke aufeinandergeklebt und dann schraeg in den Boden gerammt. [inspic=642,right,250] Alle Berge folgten dieser einen Richtung. Es sah einfach grandios aus und wir verbrachten Stunden damit diese Landschaft auf uns wirken zu lassen und unzaehlige Fotos zu machen. Dann fuhren wir durch das Tal Tin Tin, in dem sich unzaehlige, baumgrosse Kandelaberkakteen zu einem waren Wald formiert haben. Fuer Marvin war es wie Weihnachten :-). Er wandelte mit leuchtenden Augen durch die stachelig, kargen Gewaechse. Komischerweise trugen diese Kakteen fast keine Blueten. Nachdem wir die Hochebene verliessen fuhren wir hinter Tafi del Valle in die argentinischen Yungas. Die Yungas befinden sich auf der Ostseite der Andenkordilliere. Sie bilden sich durch die sich vor den Anden aufstauenden und sich dann abregnenden Wolken, was zur Folge hat, dass diese Andenseite extrem vegetationsreich ist. Links und rechts der Strasse tuermen sich hohe Berge auf, die von Schmarotzerpflanzen und von Farnengewaechsen ueberzogen sind. Es wirkt ein wenig wie der Regenwald. Unter den Wolken auftauchend, empfang uns die weite Ebene der Pampa. Ganz begeistert betrachteten wir endlose Felder mit Zitronenbaeumen, Zuckerrohr und Erdbeeren. Wir haben uns an einem Strassenstand erstmal mit Erdbeeren eingedeckt und den deutschen Sommer nachgeholt :-).
[inspic=650,left,250]Langsam aber sicher naeherten wir uns dann wieder der Stadt Salta, in der wir unsere letzten beiden Tage hier im nordwesten Argentiniens verlebten. Gestern sind wir in 32 Grad im Schatten auf den Stadtberg gestiegen, von wo aus man einen herrlichen Blick ueber Salta geniessen konnte. Danach sind wir einmal quer durch die Stadt getigert, bis wir am anderen Ende zu einem Kunsthandwerkermarkt kamen, wo die Produkte der unterschiedlichen Regionen Saltas angeboten wurden.
Morgen geht es dann weiter nach Puerto Madryn, worauf sich besonders Geertje schon sehr freut. Hier werden wir von Marianne und Romulo, lieben Freunden von Geertje, herzlich aufgenommen.
Einen ganz lieben Gruss an Alle und vielen Dank fuer all eure lieben Kommentare/ Gruesse.
Geertje und Marvin

Unsere Route war:
Von San Antonio de los Cobres ueber Salta nach Chicoana. Von dort aus ueber Cachi nach Molinos. Dort uebernachteten wir und fuhren am naechsten Tag weiter nach Tafi del Valle. Von dort aus ging es zurueck nach Salta.

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Patagonien – Puerto Madryn »

[inspic=665,right,250]Von Salta sind wir erst mit einem Flugzeug nach Buenos Aires geflogen und dann mit einem „Suite Cama Bus“, dort kann man die Sitze komplett zu einem Bett umklappen – ein Luxus :-), von dort aus die 17 Stunden nach Puerto Madryn weitergefahren. Wir hatten grosses Glueck, dass wir Romulo gerade noch in seiner Wohnung angetroffen haben, bevor er zu seiner Tochter nach Buenos Aires aufbrach. Den Ankunftstag haben wir erstmal damit zugebracht unsere Weiterreise nach Punta Arenas zu planen und die Sonne am Strand zu geniessen. Am naechsten Tag konnten wir leider gar nichts geniessen, da sich Marvin vermutlich eine Lebensmittelvergiftung oder so etwas aehnliches zugezogen hat und sich den ganzen Tag entweder ueber/ unter/ neben der Kloschuessel oder schlafend im Bett befand. [inspic=658,left,250]Nachdem Marvin wieder einigermassen genesen war, fuhren wir am spaeten Vormittag des naechsten Tages auf die Peninsula Valdes, von wo aus wir gegen 18:30 Uhr dann zu einer Walbesichtigungstour im untergehenden Sonnenlicht aufbrachen. Das Meer war komplett windstill wie eine Glasplatte. Bis zu sechs Wale tummelten sich gleichzeitig um unser Boot. Wir waren begeistert wie neugierig und friedlich diese Tiere waren und machten Gigabyteweise Fotos. Die Wale halten sich in dem „Golfo Nuevo“ auf, um ihre Jungen zu bekommen. In einer Saison sind bis zu 2000 Tiere in den Buchten Chubuts. Man kann sich vorstellen, wie das Meer zu dieser Zeit aussieht. Nun neigt sich die Saison eigentlich schon dem Ende zu und viele Gruppen bekommen daher nur wenige oder gar keine Tiere zu sehen. Wir hatten einfach riesiges Glueck. Vom Boot aus trennt Einen teilweise wirklich nur ein ausgestreckter Arm von den Walen, so dicht kommen sie an das Boot heran, tauchen unter ihm hindurch oder umkreisen es. Ganze zwei Stunden sahen wir staunend diesem Schauspiel zu und am Ende, als wir zurueck zur Kueste aufbrachen, wirkte es so als wuerden sich die Wale von uns verabschieden. Einfach beeindruckend.
Am naechsten Tag haben wir noch einmal (wir waren vor drei Jahren schon mal dort) Punta Tombo, die Weltgroesste Pinguinkolonie besucht. [inspic=663,right,150]Etwa 189.000 Tiere brueten an diesem Ort. Wir sind immer wieder fasziniert ueber diese kleinen, intelligenten und eigenwilligen Tiere. Jedes Jahr aufs Neue, suchen die maennlichen Tiere ihr altes Nest auf, bereiten es vor und rufen sich dann nach Ankunft der weiblichen Tiere ihre Wunschdame herbei, mit der sie diese Saison das Nest teilen moechten. Aus heiterem Himmel legt dann das Weibchen irgendwann zwei Eier ;-). Abwechselnd mit dem Maennchen brueten sie zwei Monate bis die ersten Jungen schluepfen. Wir hatten das Glueck, diesem Schauspiel beizuwohnen. Wir konnten noch etliche Eier beobachten aber auch schon viele geschluepfte, tabsige und piepsende Kuecken. Man koennte den Kleinen Stunden zuschauen, wie sie unbeholfen versuchten ihren Koerper zu koordinieren :-).
[inspic=664,left,250]Am letzten Tag haben wir noch ausgiebig das Beisammensein mit Marianne ausgekostet. Es war eine wundervolle Zeit in Puerto Madryn und wir verliessen Marianne beide mit ein wenig Wehmut und freuen uns schon riesig auf ein baldiges Wiedersehen.




Chilenische Fjorde und Cabo de Hornos »

Nach etwa 24 Stunden Busfahrt mit Zwischenstopp in vielen kleinen Orten und Umsteigen in Rio Gallegos sind wir in Punta Arenas, Chile angekommen. Diesmal war es doch etwas anstrengend. Nachdem wir ausgestiegen waren, fing es natuerlich prompt an zu regnen. So suchten wir uns umgehend ein Hostal. Nach einer Absage fanden wir eines, dass noch ein Zimmer in einer Art Zweigstelle hatte. Diese „Zweigstelle“ bestand aus einer Wohnung mit vielen Schlafzimmern. Da keiner ausser uns dort ist, haben wir die 80qm fuer uns allein – wer hat das schon fuer 20 Euro pro Nacht?
[inspic=617,left,350]Heute haben wir einen ruhigen Tag eingelegt. Wir haben ein wenig die Stadt erkundet und in Erfahrung gebracht, wann und wo es denn nun morgen los geht. Zwischen 13:00 Uhr und 17:00 Uhr ist Check-In und ab 18:00 Uhr Boarding. Um 20 Uhr legt das Schiff Mare Australis der Reederei Cruceros Australis dann ab in die chilenischen Fjorde. Diese werden wir dann ab morgen auf den Spuren von Darwin, Magellan usw. durchfahren.


[inspic=668,right,300]Am Mittwoch werden wir Kap Horn umrunden und danach in Puerto Williams festmachen. Von dort aus ist es dann nur noch ein Sprung zurueck nach Argentinien. Wenn es keine Schwierigkeiten gab ;-), dann melden wir uns also aus Ushuaia wieder…
Hasta luego

Marvin y Geertje







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Kap Horn und das Ende der Welt! »

Nun liegen drei unvergessliche Tage hinter uns. Angefangen hat alles, als wir am Strand von Punta Arenas im Sandsturm die Magellanstrasse genossen. [inspic=676,right,256]Ploetzlich tauchte in unserem Sichtfeld ein Tier im Wasser auf. Eigentlich sah es aus wie ein Pinguin, uns war aber kein in dieser Region lebender Pinguin bekannt, der im Gesicht eine orange Faerbung aufwies. Wir haben also beschlossen, dieses Tier als eine Art Wasservogel abzustempeln und gingen. Erst spaeter auf dem Schiff, als wir einem Guide ein Foto des Tieres zeigten, erfuhren wir, dass wir das grosse Glueck hatten einen verirrten KOENIGSPINGUIN zu sehen. Wir waren beide hellauf begeistert 🙂 .
Gegen 18:00 Uhr konnten wir dann auf die Mare Australis. Unsere Kabine war hell und geschmackvoll eingerichtet. Zudem hatte die Kabine ein riesengrosses Fenster. Puenktlich um 20:00 Uhr legten wir ab und durften einen herrlichen Sonnenuntergang ueber dem am Horizont sich entfernenden Punta Arenas sehen. Es war wirklich schoen.
Nach dem Ablegen gab es unser erstes Essen an Bord. Der Speisesaal und das Essen war wie in einem grossartigen Restaurant.
Waerend der naechsten Tage wurde wir begleitet von einem unglaublichen Panorama. Die Landschaft wechselte zwischen, schneebedeckten Bergen der Darwin Kordilliere, Gletschern, immergruener, kalter Regenwald, wilden, dramatischen und schnell wechselnden Wolkenformationen, und natuerlich dem alles zerzausenden Wind. Marvin war wie berauscht von der Landschaft die sich nun auf hunderten von Fotos verewigt hat 🙂 . Wir haben also viel zu zeigen. Neben den Landausfluegen, bei denen wir uns der Tierwelt und der Natur naehern konnten, gab es immer wieder Vortraege ueber das Gesehene sowie die ueber Geschichte dieser unwirtlichen Gegend. Man kann sich kaum vorstellen, dass hier Menschen leben und ueberleben konnten, zudem sie unbekleidet waren und sich lediglich mit einer dicken Schicht Tierfett einschmierten. Die Yangas, die diese Gegend bevoelkerten waren eine kleine Gruppe von ungefaehr 3000 Menschen. Heute findet man nur noch eine einzige reinbluetuege Yanga Frau, die aber auch schon ueber 80 Jahre alt ist. Die Menschen lebten in einfachen Huetten aus einem Holz-Moos-Zweiggeflecht, die in ihrer Form aussehen wie ein umgekipptes Boot. Nachdem Charles Darwin diese Bevoelkerungsgruppe nach einer seiner Reisen jedoch als tieraehnliche Lebewesen titulierte, hatten sie es schwer und mussten immer wieder gegen die Vorurteile ankommender Forscher ankaempfen.
Am Dienstag Morgen, nach einer ziemlich stuermischen Nacht auf hoher See, erreichten wir dann endlich das Ziel unserer Traeume… Kap Horn. [inspic=669,right,300]Da man bis zu letzt nicht weis, ob man landen kann, standen wir dementsprechend nervoes an Deck. Als es dann hiess wir koennten Gehen, war das Grinsen auf unseren Gesichtern wie festgeklebt. Auf Kap Horn konnte man zum Einen zu dem Haus inklusive Leutturm der chilenischen Marine gehen. Fuer 1,5 Jahre entscheidet sich ein Marinesoldat auf diesem einsamen Fleck Erde zu verweilen. Derzeit lebt eine Familie mit einem sechsjaehrigem Sohn dort, deren Zeit am 10.12.07 jedoch abgelaufen ist. Glueck oder Pech??? Auf der anderen Inselseite steht noch ein wirklich schoenes Denkmal, welches ein auf der Spitze stehendes Viereck, in dessen Mitte ein Albatross ausgestanzt ist, zeigt. Der Albatross teilt das Quadrat in der Mitte. Die linke Quadrathaelfte steht fuer den Atlantik und die rechte fuer den Pazifik. Man kann sich vorstellen, dass an diesem Ort, wo zwei Ozeane sich treffen, Gewalten wirken, die vielen Seeleuten das Leben gekostet haben. Der Albatross steht zum Gedenken all dieser Seelen, die auf seinen Schwingen davongetragen wurden.

Soy el albatros que te espera en el final del mundo,
Soy el alma olvidada de los marinos muertos,
Que cruzaron el Cabo de Hornos,
Desde todos los mares de la tierra.
Pero ellos no murieron en las furiosas olas,
Hoy vuelan en mis alas,
Hacia la eternidad,
En la última grieta de los vientos antárticos.

Sara Vial



[inspic=675,left,300]Unseren erfolgreichen Landgang haben wir gestern Abend dann gebuehrend gefeiert. Wir sassen die ganze Zeit mit sehr netten Leuten aus der Schweiz und aus Oesterreich am Tisch. Nachdem wir als Tischgemeinschaft auch noch den „Wissenswettbewerb“ gewonnen haben gab es natuerlich noch mehr zu feiern. Wir sassen noch ganze vier Stunden ausgelassen zusammen und haben auf unser grosses Glueck angestossen. Gegen 2:00 Uhr gingen wir dann erschoepft und ein wenig angetueddelt 🙂 ins Bett.
Seit heute Morgen haben wir nun wieder festen Boden unter den Fuessen. Uns verbleiben nun noch zweieinhalb Tage hier in Ushuaia bevor wir unsere Heimreise antreten. Man merkt, dass die Reise sich langsam dem Ende zuneigt, obwohl wir uns noch ein paar schoene Dinge vorgenommen haben, wie zum Beispiel den Ballettabend in Buenos Aires. Darueber berichten wir aber beim naechsten Mal.

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Alles hat ein Ende… »

Unser letzter Urlaubstag neigt sich nun dem Ende zu. Hinter uns liegen 4 Wochen in denen wir ca. 8000 Km zurück gelegt, Wetterwechsel zwischen hochsommerlichen Temperaturen bis Schnee und Eisregen sowie Höhenunterschieden von 0 bis 4300m über nN erlebt haben. Wir waren am nördlichsten Punkt Argentiniens und haben den südlichsten besucht. Ein Urlaub voller Gegensätze und Extreme und doch empfanden wir es immer als wundervoll und nie als stressig. Trotzdem uns zunehmend Gedanken an unsere Arbeit sowie an Weihnachten einholen, konnten wir diesen letzten Urlaubstag noch vollends auskosten. Wir wurden in Buenos Aires von sommerlichen 30 Grad empfangen und das, wo uns vor drei Stunden noch der eisige Wind Feuerlands um die Nase wehte. Nachdem wir unser Quartier (Hotel Cardton) bezogen und eine Kleinigkeit gegessen haben, machten wir uns auf den Weg ins Theater zu einem Balletabend mit dem berühmten Ensamble des Teatro Colon. Es war einfach toll. Erfüllt von den Eindrücken, konnten wir danach endlich den schon einige Male vergeblich gesuchten Cache am Hafen Madero unter Gelächter etlicher Matrosen heben. Anschließend liessen wir den Abend bei unserem Stammitaliener ausklingen. Nun sind die Rucksäcke gepackt und die Pässe und Flugtickets bereit gelegt. Um 14:20 Uhr geht’s etwas wehmütig zurück nach Deutschland. Nichts desto trotz freuen wir uns Euch alle wieder zusehen. Einen lieben Gruß.
Geertje und Marvin.

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