Von Marvin am 1. Dez, 2013 in La Réunion |
[inspic=1216,right,400]An diesem Wochenende haben wir uns die Ostküste vorgenommen. Dieses Seite von La Réunion ist nicht besonders stark besiedelt und ist daher auch etwas wilder. Am Morgen des Sonnabends sind wir allerdings erst nach Saint Pierre gefahren und den Markt zu besuchen. Hier wird mit allen möglichen Dingen gehandelt. An erster Stelle stehen natürlich Obst und Gemüse, Fisch und Fleisch. Außerdem gibt es natürlich auch frisch zubereitete Speisen, wie z. B. leckere Samoussas (gefüllte Teigtaschen – gerne auch sehr scharf), gegrillte Hähnchen, frische Obstsäfte usw. Natürlich hat sich der Markt auch an die Bedürfnisse der Touristen angepasst und es gibt in Madagaskar hergestellte Souveniers 😉 Aber man merkt schon, dass man hier in Frankreich ist, denn im Vergleich zu Südamerika war hier doch alles sehr ordentlich und sauber. Aber trotzdem ist dieses bunte Treiben auf so einem Markt immer wieder ein Erlebnis.
Nach Besichtigung des Marktes haben wir uns dann auf den Weg in Richtung Osten gemacht. Unser erstes Ziel sollten die Wasserfälle von Saint Joseph sein. Nach einer spektakulären Serpentienstrecke“ erreichten wir die Kaskaden. Am ersten Becken eines kleinen Wasserfalls sprach uns ein Einheimischer an und zeigte uns einen Weg zu einer Grotte. In dieser Grotte leuchtete das Wasser extrem blau (ähnlich Chapada Diamantina – allerdings wesentlich kleiner). Da konnte Marvin natürlich nicht wiederstehen und hat sich in das wirklich kalte, kühle nass gewagt. Nach dem erfrischenden Bad haben wir uns noch die anderen Wasserfälle angesehen.
Anschließend ging es dann wieder hinunter in Richtung Meer zum Cap Merchant (das böse Kap). Hier sind wieder Klippen zusehen gewesen, die sich den Wellen des indischen Ozeans in den Weg stellen und das Wasser oft Meter hoch nach oben spritzt. Diesem Schauspiel könnte man stundenlang zusehen. Nach einem kleinen Rundgang um das Cap ging es weiter für uns in Richtung Grande Brule (große Verbrennung). Das ist der (natürlich inzwischen fast erkaltete) Lavastrom vom Ausbruch des Piton de la Furnaise im Jahr 2007. Das ist schon beeindruckend anzusehen, welche Gewalten doch in der Erde stecken. Außerdem sieht die Lava (hauptsächlich Basalt) durch den Einschluß von vielen Kristallen total schön aus. Leider spielte das Wetter nicht unbedingt mit. Es regnete immer wieder und durch die Wolken war leider das gesamte Außmaß des Lavastroms nicht komplett sichtbar. An einer Stelle jedoch konnte man die Hitze, die immer noch tief in dem Lavastrom vorhanden ist, sehr gut sehen, da das Regenwasser dort verdampfte.
[inspic=1227,left,400]Am Sonntagvormittag hatten wir dann einen kleinen Umzug vor uns. Von Ravine des Cabris ging es nach La Plaine de Palmistes. Das liegt ca. 1200 m hoch in der Mitte der Insel in den Bergen. Nachdem wir noch ein gutes Frühstück und ein Bad im Pool genoßen hatten, ging es hoch in die Berge. Dort empfing uns mal wieder Regen. So haben wir nur unsere Sachen in unserem Ferienhaus ausgepackt uns sind dann gleich wieder runter an die Küste. Der erste Halt war in Saint Rose. Hier gibt es eine Kirche zu sehen, die bei dem letzten Ausbruch des Piton de la Furnaise von der herunterfließenden Lava ausgespart blieb. Nun ist es ein Wallfahrtsort und tatsächlich hat es etwas Göttliches an sich. Anschließend ging es weiter nach Anse de Cascades. Hier stürzen Wasserfälle quasi direkt in die Fluten des indischen Ozeans. Das ganze ist umrahmt von Meermandelbäumen. Ein wirklich sehr schöner Ort, was dementsprechend heute am Sonntag auch hunderte von Pique-Nique-Begeisterten Réunionesen genutzt haben. Hier hielten wir uns eine Weile auf, bis wir uns dann noch einmal bis zum Grande Brule aufmachten. Heute war das Wetter etwas besser, so dass wir die Ausmaße richtig sehen konnten. Ein wirklich imposanter Ort…
Ein Kommentar zu “Die Ostküste”
Von Marvin am 2. Dez, 2013 in La Réunion |
[inspic=1231,left,400]Heute sind wir mal wieder nach dem Motto „Der frühe Vogel fängt den Wurm vorgegangen“. Das bedeutete um 03:00 klingelte der Wecker. Wir wollten gegen 05:30 Uhr auf dem Maïdo sein. Dies ist ein Gipfel im Kraterrand des Mafate-Cirques. Er ist knapp 2000m hoch und von hier hat man einen super Blick in den Cirque. Der Gifel kann direkt mit dem Auto angefahren werden – allerdings beträgt die Anreise ca. 2 Stunden von unserer Wohnung. Die frühe Uhrzeit hatten wir uns vorgenommen, da sich dort oben schon recht früh Wolken bilden. Das sollte sich dann auch bestätigen, denn als wir um 05:45 Uhr oben waren bildeteten sich schon die ersten Wolken durch die Sonne, die das Wasser auf den Pflanzen und Steinen des Kraters zum verdampfen brachte. Trotzdem war es ein wunderschöner Anblick, denn wir konnten die ganzen Orte, die wir auf der Wanderung gesehen haben, nun aus einem anderen Blickwinkel sehen.
[inspic=1233,right,400]Nach kurzer Zeit schweifte unser Blick allerdings nach Süden – in Richtung Le Grand Bénare. Dies ist der dritthöchste Gipfel der Insel und quasi mit einem kleinen Spaziergang von 6-7 Stunden (hin und zurück) zu erreichen. Von dort aus wollte man eigentlich einen tollen Blick zum Piton des Neiges und zur Schlucht Col de Tabait haben. Wir ahnten allerdings schon, dass es heute nicht für uns der Fall sein sollte, denn zu viel Wasserdampf stieg schon vom Krater auf. Trotzdem machten wir uns auf den Weg. Nach ca. 2,5 Stunden erreichten wir die Spitze des Le Grand Bénare. Etwa 10 Minuten war die Sicht auf den Piton des Neiges und einen Teil des Col de Tabait noch frei. Kurz danach verschwand dann alles in den Wolken. Nun ja, wir hatten ja zumindest etwas gesehen. So genossen wir unser Frühstück und machten uns auf den Rückweg zum Ausgangspunkt. Nach ca. 13km, 800 Höhenmeter hoch und wieder runter und 6 Stunden erreichten wir wieder das Auto.
Den Rest des Tages verbrachten wir dann entspannt am Strand in l’Ermittage les Bains.
Von Marvin am 4. Dez, 2013 in La Réunion |
[inspic=1236,left,400]Am Dienstagvormittag waren wir im Fôret de Bebour. Hier haben wir eine kleine Wanderung zu einem Aussichtspunkt gemacht. Von dort hatten man einen tollen Blick in die Takamaka-Schlucht. Auf dem Rückweg allerdings sind wir richtig nass geworden – nicht unsonst gilt es hier als regenreichstes Gebiet der Insel. 2 Stunden im strömenden Regen – da blieb nichts mehr trocken. Auch am Nachmittag wollte es nicht so richtig aufhören. Also haben wir den Tag einfach mal zum Nichtstun genutzt.
Am nächsten Tag haben wir eine kleine 13km Wanderung in der Plaine de Cafres gemacht. Die Gegend erinnert ein wenig an das Alpenvorland (obwohl ich das noch nie gesehen habe). Entsprechend waren die Hügel sanft und die Wanderung war mehr oder weniger ein Spaziergang. Den Nachmittag/Abend des Tages verbrachten wir dann mit ca. 2kg Litschi am Strand von Grande Anse.
Von Marvin am 6. Dez, 2013 in La Réunion |
Gestern – am vorletzten Tag – hatten wir uns den Piton de la Furnaise vorgenommen. Das ist der aktivste Vulkan der Insel. Der letzte Ausbruch fand 2010 statt und dabei ist das Grand Brûle entstanden und hat dabei die Insel um 0,45 Quadratkilometer vergrössert. Auf der Spitze des 2632m hohen Vulkans kann man natürlich in den Krater hineinschauen – allerdings ist er momentan geschlossen und man kann nicht ins Erdinnerre hineinschauen. Das besondere am Piton de la Furnaise ist, dass er innerhalb seines Kraters mehrere kleinere Krater enthält. Die Ausmasse des grossen Kraters beträgt ca. 5km im Durchmesser. Der Schmelzofen selbst befindet sich dann in der Mitte. Man muss also erst in den grossen Krater hinabsteigen um dann den zuletzt aktiven Krater zu besteigen (100m runter und ca. 500m rauf). Hin und zurück sind das ca. 13km und 6 Stunden Wandern. Unterwegs gibt es keine Möglichkeit sich vor der erbarmungslosen Sonne zu verstecken. Somit ist klar, dass früh gestartet werden muss – ausserdem kommen ab spätem Vormittag ja auch die Wolken. Also sind wir wieder um drei aufgestanden um zum Sonnenaufgang am Bellecombe-Pass zu sein (das ist der Abstiegspunkt). Als wir dort um 05:30 Uhr ankamen, hatten wir mit ein paar Mitstreitern einen sagenhaften Ausblick in den gigantischen Krater. Da wir keine Zeit zu verlieren hatten, machten eir uns gleich an den Abstieg. Unten angekommen liefen wir auf unterschiedlichen Lavaformationen auf den Furnaise zu. Zwischendurch konnten wir immer wieder kleine Krater entdecken, die zu unterschiedlichen Zeiten aktiv waren. Dann kam der Aufstieg und nach ca. 2,5 Stunden hatten wir die Spitze erreicht. Kaum eine Wolke war am Himmel. So konnten wir auf der einen Seite über das Grand Brûle den indischen Ozean sehen und auf der anderen Seite die grossen Berge der Cirques. Selbstverständlich konnten wir auch in den Krater hineinsehen, der allerdings unten verschlossen war. Bis auf ein paar Fumarolen waren nur Steine zu sehen. Nachdem wir unser Frühstück genossen hatten, machten wir uns wieder auf den Rückweg. Als wir ungefähr die Hälfte geschafft hatten, war der Vulkan auch schon gut in die Wolken eingehüllt. Trotzdem kamen uns immer noch Leute entgegen. Scheinbar gibt es doch welche, die noch nicht verstanden haben, wie die Uhren auf La Réunion ticken…
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Gegen 12:00 Uhr waren wir zurück beim Auto. Bis zum wunderschönen Sonnenuntergang haben wir dann den Tag in Grande Anse ausklingen lassen. Das ist unserer Meinung nach der schönste Strand der Insel und kann uneingeschränkt empfohlem werden. Ausserdem gibt es dort ein superleckeren Sandwich Americaine. Das ist ein Baguette mit Fleischeinlage und Pommes! überbacken.
[inspic=1251,right,400]Heute am Tag der Abreise haben wir den Vormittag mit Sachen packen verbracht. Anschliessend sind wir in Takamaka-Schlucht gefahren. Hier stürzen viele Wasserfälle die Berge hinunter und werden nebenbei zur Stromerzeugung verwendet. Sehr schön anzusehen.
Danach sind wir auf der Küstenstrasse über das Grand Brûle wieder nach Grande Anse gefahren und haben somit das letzte Mal dort gebadet. Kaum vorstellbar, dass wir und ein paar Stunden später schon im kalten Paris wiederfinden würden. Auch Weihnachten ist trotz der geschmückten Orte und Geschäfte noch ziemlich weit weg. Letzendlich waren wir jedenfall gegen 20:00 Uhr beim Flughafen…
Ein Kommentar zu “Piton de la Furnaise (der Schmelzofen)”
hallo kathrin und Marvin, wir wünschen euch weiterhin viel Freude und vor allem besseres Wetter. in Nirddeutschland soll morgen nachmittag ein neuer Sturm kommen. so wie christian vor ein paar Wochen. Mal abwarten. Ganz liebe grüße von Angelika
Angelika | 4. Dezember, 2013 | Antworten