Von Marvin am 3. Mrz, 2016 in Südamerikareise 2016 |
Leider hatten wir uns aus der verlorenen Stadt ein Geschenk mitgebracht. Es war Montezumas Rache. Uns und weiteren Mitgliedern der Gruppe hat es mindestens zwei Tage gekostet. So mussten wir die weitere Reiseplanung etwas abändern und fuhren entsprechend erst zwei Tage später in den Parque Nacional Tayrona. Neben der Ciudad Perdita ist der Tayrona Nationalpark eines der bekanntesten Ziele Kolumbiens. Der Park liegt direkt am Fuße der Sierra Nevada sowie am karibischen Meer. Alleine diese Lage verspricht schon einiges. In dem Park kann man unterschiedliche Wanderungen unternehmen und auch übernachten.
Am Donnerstagmorgen machten wir uns mit dem Bus auf den Weg von Santa Marta zum Parkeingang. Von dort aus nahmen wir dann ein Collectivo für die ersten 5 km bis zum ersten Ort im Park (Cañaveral). Ab hier geht es dann nur noch zu Fuß oder mit dem Pferd weiter. Unser Ziel sollte das etwa eine Stunde entfernte Arrecifes sein. Dieser „Ort“ besteht lediglich aus ein paar Campingplätzen.
Der Weg führte immer wieder leicht bergauf und ab und zu durch dichten Urwald bis wir dann den ersten Blick von einem Aussichtspunkt auf das Meer hatten. Der weiße Strand war immer wieder durch große Felsen begrenzt. Das bläulich und türkis schimmernde Wasser brach sich zum Teil in großen Wellen am Strand. Nicht jeder Strand ist hier aufgrund der Stömung zum Baden geeignet. Einige Warnschilder weisen mit Todeszahlen darauf hin und bitten einen kein Teil dieser Statistik zu werden. Nach dem Aussichtspunkt ging es entlang der Strände durch den Wald nach Arrecifes. Hier haben wir uns auf einem der Campingplätze eine kleine Cabaña (Hütte) gemietet und uns erstmal von der schweißtreibenden Wanderrung und der Mittagshitze erholt.
Nach der Pause haben wir uns nur mit Badesachen im Gepäck nach „La Piscina“ aufgemacht. Dies ist ein Badestrand etwa 20 Minuten entfernt. Dieser Strand ist durch vorgelagerte Felsen zum Baden geeignet. Die Wellen sind kleiner und eine Strömung ist fast gar nicht vorhanden. Dort angekommen freuten wir uns auf ein Bad in dem herrlichen türkis-blauem Wasser. Der Strand war wirklich wunderschön – weißer Sand, große runde Felsen im Wasser, Palmen und dahinter die grünen Berge der Sierra Nevada de Santa Marta.
Gegen Abend machten wir uns langsam auf den Rückweg zu unserer Hütte. Unterwegs genossen wir noch den Sonnenuntergang am Strand, bevor wir geschafft von der Anstrengung und der Hitze früh ins Bett gingen.
Am nächsten Morgen klingelte der Wecker schon sehr früh, da wir vor der großen Hitze noch zum Cabo San Juan gehen wollten. Das ist der am weitesten entfernte Punkt im Park. Nach etwa 1,5 Stunden hatten wir die Bucht mit dem Campingplatz erreicht. Hier machten wir eine ausgedehnte Pause und genossen den schönen Ort.
Ausgeruht machten wir uns dann wieder auf den Rückweg zum Ausgang des Parks. Insgesamt 3 Stunden galt es zu wandern. Zwischendurch machten wir immer wieder Pausen, erfrischten uns im Meer oder genossen die Aussicht. Auch hatten wir Glück und konnten noch eine ganze Affenhorde beim Fressen beobachten.
In Cañaveral gab noch einen Rundwanderweg zu einem Aussichtspunkt von dem man noch einmal einen tollen Ausblick auf die Strände, das Meer und die Berge hat. In letzter Zeit hat diesen Rundwanderweg wohl kaum ein Tourist benutzt – jedenfalls waren die Wege zum Teil überwuchert. So hatten wir den Weg und die Aussichtspunkte für uns alleine. Es war wunderschön.
Gegen 18 Uhr waren wir dann wieder zurück in Santa Marta um noch die restlichen Dinge für unsere Weiterreise nach San Andrés zu organisieren.
Von Marvin am 8. Mrz, 2016 in Südamerikareise 2016 |
Kurz nach 9 hob der Flieger in Santa Marta ab um uns etwa 1 Stunde später in Bogotá wieder auszuspucken. In Bogotá hatten wir nun ca. 8 Stunden Aufenthalt. So fuhren wir mit dem Taxi ins Zentrum. Dort besuchten wir das wohl wichtigste und bekannteste Museum des Landes – Museo del Oro (Goldmuseum). Hier ist der von den Spaniern verschont gebliebene Goldschmuck des Landes ausgestellt und es wird die Entwicklung der Goldschmiede in der präkolumbischen Zeit dargestellt. Es ist schon immens, wieviel Gold es hier damals gab und wie unterschiedlich der Schmuck der einzelnen Völker war.
Nachdem Besuch des Museums gingen wir noch essen um dann wieder zurück zum Flughafen zu fahren. Nach der extrem langwierigen Check-In-Prozedur bei der Fluggesellschaft Viva Colombia hoben wir dann um 19:55 Uhr in Richtung San Andrés ab. San Andrés und Providencia sind zwei zu Kolumbien gehörende Inseln, die im karibischen Meer vor der Küste Nicaraguas liegen. Beide Inseln sind zur Zeit der Kolonisierung britisch gewesen, daher ist vieles auf der Insel gar nicht kolumbianisch. Angefangen bei den Namen, der Architektur und beim Essen. Natürlich hat es sich alles gut vermischt und so entstand ein guter Mix der Kulturen. San Andrés ist die größere der beiden Inseln und auch die besser zu erreichende, denn sie hat den internationalen Flughafen. Providencia hingegen kann nur mit dem Boot oder mit kleinen Flugzeugen erreicht werden. Entsprechend ist natürlich auch die Verteilung der Touristen. Die Massen bleiben auf San Andrés und ein paar wenige gelangen nach Providencia. Da uns die Rache Montezumas etwas Zeit genommen hat, gab es für uns leider keine Möglichkeit nach Providencia zu kommen. Wir hofften aber das San Andrés uns auch ein paar schöne Tage beschert. Gegen 22:10 Uhr setzte das Flugzeug dann zur Landung auf dem 20 km langen und nur 5km breiten Eiland an. Um 23 Uhr erreichten wir unser etwas abgelegenes Hostal, welches aber ein schönes Zimmer für uns hatte.
Am Sonntag klingelte der Wecker früh, da wir die Zeit auf der Insel gut ausnutzen wollten. Nach dem Frühstück bei Juan Valdéz (das kolumbianische Starbucks) mieteten uns wir einen Roller mit dem wir die Insel erkunden wollten. Eine Versicherung sowie den Nachweis eines Führerscheins interessierte hier niemanden. So nahmen wir kurzerhand die 80er in Empfang. Ohne Helm machten wir uns dann auf den Weg in Richtung Süden. Im ersten Ort San Luis machten wir gleich halt, da uns der Strand so gut gefiel. Das Wasser war extrem blau und der weiße Strand glänzte nur so in der Sonne. Das Wasser hatte bestimmt 26 Grad und war gerade eben noch erfrischend. So genossen wir eine ganze Weile diesen karibischen Bilderbuchstrand. Nach einer Weile fuhren wir dann weiter. Ein schöner Strand reihte sich an den anderen, so dass wir dann wieder halt machten um die Mittagshitze unter einer Palme zu verbringen.
Anschließend fuhren wir weiter die Küstenstraße entlang. Nachdem wir den südlichsten Punkt passiert hatten änderte sich der Küstenstreifen. Auf der Westseite der Insel gab es keine Strände mehr. Nur noch schroffe vulkanische Felsen. Das Wasser war aber weiterhin klar und daher lädt dieser Teil der Insel zum Tauchen und schnorcheln ein. Wir fuhren aber unbeirrt weiter, da wir nichts zum Schnorcheln dabei hatten und umrundeten so die Insel. Nach der Umrundung genossen wir den späten Nachmittag am Strand von San Luis. Abends gingen wir noch in San Andrés essen.
Auch am Montag klingelte der Wecker wieder früh. Wir hatten uns Bootstour zu den vorgelagerten Inseln Cayo El Acuario und Johnny Key vorgenommen. Mit einem kleinen Boot ging es zuerst zu der Insel Acuario. Wie der Name schon sagt ist es hier wie in einem Aquarium. Ein Korallenriff mit vielen bunten Fischen. Die Insel ist recht klein, aber das Korallenriff rundherum bietet viel zu Erforschen. Wir erreichten die Insel mit einem der ersten Boote. Allerdings füllte sich nach und nach die kleine Insel mit den Massen. Zum Glück konnten wir diesem Ansturm mit unserem Schnorchelset etwas in die Unterwasserwelt entfliehen.
Nach etwa 1,5 Stunden fuhren wir dann mit dem Boot zu der Insel Johnny Key. Diese Insel ist ein wirklicher Karibiktraum. Ein herrlicher weißer Strand, Palmen, Kokosnüsse und blauer Himmel. Einzig störend waren die vielen Menschen – etwas weniger davon hätte auch gereicht. Trotzdem genossen wir das Ambiente und blieben etwa bis 15:00 Uhr auf dieser schönen Insel. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir in San Andrés Stadt. Am Abend gingen wir im Restaurant La Regatta essen. La Regatta befindet sich auf einem Bootssteg und ist passend eingerichtet und dekoriert. Wir bestellten uns Ceviche (roher Fisch) mit Camarones und Tintenfisch als Vorspeise und Fisch mit Kochbanane in Kokossauce als Hauptgericht. Gerade als wir bestellt hatten kamen 3 Leidensgenossen von der Ciudad Perdida. Eigentlich wollten wir uns sowieso auf der Insel treffen. Wie es der Zufall will brauchten wir dazu nicht mal eine Verabredung. Da das Restaurant ziemlich gut ausgebucht war mussten wir allerdings getrennt essen. Das Essen war ziemlich gut und wir genossen den Abend an dieser Lokation. Anschließend trafen wir uns mit den anderen drei am Strand. Wir tranken ein paar Bier und Aguadientes (der Schnaps Kolumbiens – wie Ouzo). Es war ein sehr netter und lustiger Abend.
Heute am Dienstag machten wir uns auch wieder früh auf den Weg. Wir wollten noch einen letzten Kaffee und ein Frühstück am Strand zu uns nehmen, bevor wir die Insel verlassen mussten. Um 12:00 Uhr ging nämlich unser Flieger nach Bogotá. Dort hatten wir zwei Stunden Zeit – gerade lang genug um wieder einzuchecken für den Flug nach Lima.
Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass uns auf der Insel San Andrés das einzige Hinweisschild zum Thema Zika über den Weg gelaufen ist.
Von Marvin am 8. Mrz, 2016 in Südamerikareise 2016 |
„Lasst euch nicht Kidnappen“, „Seid vorsichtig vor Raubüberfällen“, usw. waren die Warnungen vor unserer Reise in Deutschland.
Sicherlich kann ich nicht für jede Ecke des Landes sprechen, aber was wir erlebt haben, war genau das Gegenteil. Überall trafen wir auf überaus freundliche und hilfsbereite Menschen – ja teilweise so nett, dass man schon mißtrauisch wurde.
Weiterhin ist das Land landschaftlich wunderschön. Auf der einen Seite gibt es die Berge – von Hügeln bis zum Hochgebirge mit Eis und Schnee. Teilweise waren die Berge schroff, dann wieder sanfte Hügel. Entweder grün bewachsen oder eher trocken. Auf der anderen Seite das Meer mit seinen schönen Stränden oder schroffen Felsen.
Alles in allem kann man sagen, dass Kolmbien eine Reise Wert ist und wir sagen: auf Wiedersehen Kolumbien!
Ein Kommentar zu “Kolumbien – ein Fazit”
Von Marvin am 12. Mrz, 2016 in Südamerikareise 2016 |
[inspic=1380,left,400]Nachdem wir Kolumbien mit dem Flugzeug Richtung Süden verlassen haben sollte unser erster Zwischenstopp Lima sein. Hier landeten wir gegen 20 Uhr und nach einer langwierigen Einreiseprozedur waren wir gegen 22 Uhr in unserem Hostal im Stadtteil Miraflores, der direkt an der Costañera gelegen ist. Hier haben wir den Tag mit einem Bierchen mit Blick auf den Ozean und Lima ausklingen lassen. Am nächsten morgen haben wir uns früh auf den Weg in die Stadt gemacht, denn wir hatten noch etwas Zeit bevor wir die lange Busreise antreten sollten. Den größten Teil des Weges bis ins Zentrum von Miraflores konnten wir an der Costañera zurücklegen. Dies ist der grüne Küstenstreifen mit vielen Parks und einem schönen Blick auf den Pazifik. Anschließend stürzten wir uns ins Getümmel von Miraflores. Im Zentrum gibt es den Feria Andina (ein Markt für Artikel aus den Anden). Hier haben wir eine Weile verbracht. Danach ging es zurück zum Hotel und von dort aus zum Busbahnhof. In einer 22-stündigen Fahrt ging es nun nach Tacna, die Grenzstadt an der Grenze zwischen Peru und Chile.
[inspic=1381,right,400]Am nächsten Tag gegen 16 Uhr erreichten wir Arica, die nördlichste Stadt Chiles. Hier nutzten wir den restlichen Tag um die Stadt zu erkunden bzw. den Aussichtspunkt zu besuchen. Hier weht wohl die größte Flagge, die wir je gesehen haben. Selbst aus dem ca. 20km entfernten Peru ist sie zu erkennen. Sicherlich hängt es mit der Vergangenheit zusammen, dass es hier so eine große Fahne gibt. Das Gebiet war Grund für einen Krieg zwischen Peru und Chile.
Am Freitagmorgen fuhren wir mit dem Bus weiter nach Iquique.
Von Marvin am 13. Mrz, 2016 in Südamerikareise 2016 |
Den Freitagnachmittag nutzten wir um Iquique kennenzulernen. Die Stadt liegt auf einem Plateau vor der ca. 500m hohen Küstenkordilliere. Zwischen der Stadt und der Kordilliere liegt eine beeindruckende Wanderdüne von etwa 200m Höhe, die sich immer weiter in Richtung Stadt bewegt. Die Stadt selbst bietet ein paar schöne alte Häuser im Zentrum, die noch keinem Erdbeben zum Opfer gefallen sind, den Hafen und ein paar Strände rund um die Stadt.
Nachdem wir unsere Sachen im Hostal abgegeben hatten, machten wir uns auf den Weg zum Meer. Es gibt dort eine Art Promenade auf der wir uns in Richtung Zentrum bewegten. Zwischendurch besuchten wir den Hafen und machten eine kleine Hafenrundfahrt. Sicherlich ist es nicht mit unserem Hafen zu vergleichen, aber doch recht interessant anzusehen. Anschließend besuchten wir das Zentrum, in dem es einen Uhrenturm und ein paar historische Gebäude anzusehen gibt.
Am Samstagmorgen nahmen wir unseren mit 360000 km etwas betagten Mietwagen entgegen. Er sollte uns sicher in Richtung Anden und wieder zurück bringen. Zuerst fuhren wir zurück zur Panamericana, die etwa 50km im Landesinneren liegt. Hier befinden sich die Salpeterminen Santa Laura und Humberstone. In diesen beiden Minen wurde bis in die 60er-Jahre Chilesalpeter gefördert. Zu Hochzeiten der Minen lebten und arbeiteten etwa 3700 Menschen hier. Seit 1970 ist dies ein Nationalmonument und 2005 wurde es zu einem Weltkulturerbe der Menschheit. In dem Freilichtmuseum wird das Leben der Minenarbeiter und deren Familien dargestellt. Die ganze Anlage ist permanent dem Klima der Atacamawüste ausgesetzt und ist dementsprechend dem Verfall preisgegeben.
Weiter fuhren wir dann über die Panamericana diese Straße Richtung Süden durch einen großen Salzsee, der allerdings nicht die Schönheit vom Salar de Uyuni besitzt. Nach einigen Kilometern verließen wir die Panamericana in Richtung der Kordilliere. Pica sollte unser erstes Ziel sein. Pica ist eine Oasenstadt, die eigentlich zwei Dinge zu bieten hat. Erstens wachsen hier (angeblich) die besten Limetten für den besten Pisco Sour Chiles und zweitens gibt es hier ein Termalbad. Wir sind natürlich nicht wegen der Limetten gekommen, sondern wegen des erfrischendem Bades in der ca. 40 Grad heißen Quelle. Man glaubt es kaum, aber bei 34 Grad Lufttemperatur kann das tatsächlich angenehm sein 😉
Am nächsten morgen fuhren zu dem Salar de Huasco. Er liegt etwa 70 km entfernt auf 3800m Höhe. Leider war es ziemlich bewölkt oben auf dem Altiplano. Trotzdem haben wir die Zeit dort genossen. Auf dem Rückweg nach Iquique haben wir noch einen kurzen Halt bei den bekanntesten Geoglyphen „Gigante de Atacama“ gemacht. Es gibt etwa 800 Geoglyphen in der Atacamawüste, die von verschiedenen Kulturen in der Zeit vor Kolumbus geschaffen wurden. Vielfach dienten sie nur als Wegweiser für Reisende in der Wüste.
Anschließend fuhren wir in Iquique noch etwas die Küstenstraße in Richtung Süden. Hier fanden wir einen tollen Strand an dem wir den Sonnenuntergang betrachteten.
Von Marvin am 19. Mrz, 2016 in Südamerikareise 2016 |
Montagmittag fuhren wir mit dem Bus nach Antofagasta. Antofagasta liegt wie auch Iquique auf einer Plattform am Pazifik. Direkt dahinter erhebt sich die Küstenkordilliere. Antofagasta bedeutet in der Quechua-Sprache „Am großen Salzsee“. Die Stadt wurde als Salpeterhafen gegründet und gehörte zuerst zu Bolivien. Aufgrund von Streitigkeiten kam es dann aber zum Krieg (Salpeterkrieg) zwischen Chile und Bolivien. Chile gewann diesen Krieg und seither gehört es zu Chile, obwohl Evo Morales (Präsident von Bolivien) diesen damals geschlossene Friedensvertrag anzweifelt. Die Stadt wurde in der Vergangenheit durch ein Erdbeben zerstört und hat daher nur noch vereinzelt ein paar historische Gebäude. Das wohl bekannteste Wahrzeichen von Antofagasta ist das Felsentor „La Portada“. Es liegt am nördlichen Ende von Antofagasta im Pazifik. Am nächsten morgen haben wir uns gleich auf den Weg gemacht es anzuschauen. Das Felsentor steht wellenumtost im Meer und ist wirklich schön anzusehen. Dies haben wir einen Augenblick genossen und haben uns dann in Richtung Süden aufgemacht. Unser Ziel sollte das 400km südlich gelegene Chañaral sein. Chañaral ist der Ausgangspunkt zum Nationalpark Pan de Azúcar. Die Strecke dorthin führt im Landesinneren durch die Wüste. Die Strecke ist wirklich ermüdent langweilig. Teilweise geht die Strecke 30km nur geradeaus über die Ebene. Nur am Horizont sind Berge zu erkennen. Das einzige Highlight war die Skulptur „La Mano del Desierto“. Es ist eine Hand, die sich etwa 10m aus der Wüste erhebt. Hier haben wir natürlich eine Pause gemacht. Gegen späten Nachmittag erreichten wir Chañaral. Eigentlich sollte Chañaral eine sehr hübsche kleine Stadt sein, in der man entspannt ein paar Tage verbringen kann. Das haben wir ganz anders gesehen. Die Stadt war voller Müll und eigentlich eine einzige Baustelle. Erst später haben wir herausgefunden warum. Im letzten Jahr wurde die Stadt von einem starken Regen heimgesucht. Ein Teil der Stadt wurde den Wassermassen einfach weggerissen. Trotzdem haben wir uns das verbliebene angesehen und den restlichen Abend mit den Vorbereitungen für den kommenden Tag verbracht.
Der nächste Morgen begann recht früh, da wir schnellstmöglich in den Nationalpark wollten. Pan de Azúcar erstreckt sich über 200km von Chañaral entlang der Küste Richtung Norden. Das besondere an dem Park ist der Nebel. Der sogenannte Camanchaca ist an der Küste des Südopazifiks an sich nichts besonderes. Hier kommt er nur besonders häufig vor und daher gedeihen hier in der Atacama Pflanzen und Tiere. Im wesentlichen sind es Kakteen, die an den Hängen der Küstenkordilliere wachsen. Leider war es auch an dem morgen wolkig, als wir in den Park fuhren. Die bei Sonne farbenfrohen Fels- und Sandformationen waren ziemlich einfarbig und langweilig. Gegen Mittag erreichten wir den Campingplatz des Parks. Zum Glück lockerte es nun etwas auf. Wir stellten unser Fahrzeug dort ab und begannen die Wanderung zu einem Aussichtspunkt. Die Wolken hatten sich inzwischen fast volkständig verzogen und wir liefen in der Gluthitze der Atacama zwischen immer größer werdenden Kakteen in Richtung Aussichtspunkt. Nach etwa 2,5 Stunden erreichten wir ihn. Von hier hatten wir einen tollen Blick über die Küstenlinie. Leider konnten wir uns nicht von der Sonne verstecken, die unerbittlich auf uns nieder brannte. Die Kakteen spendeten kaum Schatten und Wind kühlte auch nicht sonderlich. So machten wir uns wieder auf den Rückweg. Nach 5-6 Stunden kamen wir wieder am Ausgangspunkt an. Dort richteten wir uns am Strand für die Übernachtung am Strand ein. Wir genossen einen tollen Sonnenuntergang am Strand und anschließend einen grandiosen Sternenhimmel – dazu passend eine Flasche guter chilenischer Rotwein.
Die Nacht war mehr oder weniger bequem in dem Miniauto. Aber nachdem Frühstück waren wir einigermaßen fit. So machten wir noch einen ausgedehnten Strandspaziergang. Anschließend verließen wir diesen Teil des Parks. Eigentlich wollten wir den Park durchqueren, aber die Schotterpiste wurde durch die starken Regenfälle des vergangenen Jahres zerstört. Es gab noch einen anderen Parkeingang auf der anderen Seite. Diesen wollten wir alternativ erreichen. Zurück in Chañaral gab es aber ein Problem. Es gab eine Demonstration und Panamericana war mit brennenden Reifen blockiert. Nach einer Weile im Stau entschieden wir uns die Blockade zu umfahren. 150km Umweg bedeutete das. Nach etwa 1,5 Stunden kamen wir dann etwa 5km nördlich der Blockade heraus. Wir hatten aber alles richtig gemacht, denn die Reifen brannten immer noch auf der Straße. Leider war die Straße des nördlichen Parkeingangs auch zerstört, so dass wir den Rückweg nach Antofagasta antraten. Gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang erreichten wir das Felsentor.
Am Freitagmorgen gaben wir das Auto zurück und verbrachten die paar Stunden bis zur Abreise mit dem Bus in der Innenstadt von Antofagasta.
Von Marvin am 23. Mrz, 2016 in Südamerikareise 2016 |
Von Antofagasta aus sollte unsere Reise immer weiter in den Süden gehen. Unser Ziel war Puerto Montt. Das sind nur läppische 2366 km und mit dem Bus ca. 33 Stunden. Was sein muss muss sein.
So starteten wir am späten Freitagnachmittag in Antofagasta und kamen nach 18 Stunden gegen Mittag in Santiago an. Hier lagerten wir unsere Sachen am Busbahnhof ein um den Tag in der Stadt zu verbringen und uns nach so langem sitzen mal wieder zu bewegen.
Wir fuhren in die Innenstadt und schauten uns das Regierungsbebäude La Moneda, sowie den zentralen Platz und die Fußgängerzone an. Eigentlich wollten wir auf den Berg San Cristóbal von dem man einen schönen Blick über die Stadt hat. Aber leider war es aufgrund einer christlichen Pilgerveranstaltung so voll, dass wir die Zeit nicht mit Warten auf die Kabelbahn, die auf den Berg führt verbringen wollten. So machten wir kehrt und sind auf den etwas kleineren Hügel Santa Lucia gegangen. Auch von hier aus hatten wir einen schönen Blick über die Stadt und auf die Andenkordelliere im Hintergrund. So verbrachten wir den Nachmittag bis zum Abend in der Stadt. Abends ging es dann mit dem nächsten Bus weiter nach Puerto Montt. Das waren noch einmal 15 Stunden.
Am frühen Morgen kamen wir dort an. Nun hatten wir seit Lima 4322 km auf der Panamericana zurückgelegt (davon 3066 in Chile). Hier in Patagonien war es gleich deutlich kälter und wir mussten uns erstmal etwas warmes anziehen. Denn nach 5 Wochen immer um die 25-30 Grad waren die hier vorherrschenden 15 Grad doch recht frisch.
Von hier aus sollte es dann noch weiter nach Süden auf die Insel Chiloé gehen.
Von Marvin am 23. Mrz, 2016 in Südamerikareise 2016 |
Nachdem wir uns einen Mietwagen organisiert hatten, was am Sonntag etwas schwieriger als gedacht war, machten wir uns auf den Weg nach Süden. Etwa 60km waren es bis zur Fähre, die uns nach Chiloé übersetzen sollte. Das Wetter besserte sich mit jedem Kilometer, so dass wir am Fährhafen blauen Himmel hatten. Die Überfahrt dauerte etwa eine halbe Stunde. Chiloé stand scgon lange auf der Todo-Liste. Nun haben wir es endlich geschafft…
Unser erstes Ziel war Ancud, die nördlichste Stadt der Insel. Die Stadt ist ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge auf dem nördlichen Teil der Insel. Da wir so gutes Wetter hatten (was für Chiloé laut Reiseführer nicht üblich ist), entschieden wir uns aber gleich zur Pazifikküste in den Ort Piñahuil weiterzufahren. Piñahuil ist ein kleines Fischerdorf direkt am Strand. Von dort aus besteht die Möglichkeit eine Bootsfahrt zu einer Pinguinkolonie zu machen. Natürlich sind zu dieser Jahreszeit nicht mehr viele Pinguine vor Ort. Aber wir konnten dennoch ein paar Humbold- und Magellanpinguine sehen. Danach haben wir am Strand Chiloten (Einwohner Chiloes) getroffen, die etwas suchten. Wir waren etwas neugierig und haben sie angesprochen. Sie zeigten uns ein merkwürdig aussehendes Etwas und erklärten uns das es eine Muschel namens Piure ist. Sie wahren sehr freundlich und haben uns gleich eine Muschel geöffnet uns zum probieren angeboten. Es sah zwar etwas komisch aus, schmeckte aber mit Zitrone zusammen doch erstaunlich gut.
Anschließend fuhren wir bis zum nördlichen Ende der Insel und genossen die untergehende Sonne. Es war ein wunderschöner Abend.
Die Nacht verbrachten wir in einem Hostal in Ancud. Nach dem Frühstück fuhren wir in Richtung Castro. Castro ist die Hauptstadt der Insel und hier gibt es die bekannten Palafitos. Palafitos sind Fischerhäuser die auf Pfählen direkt an der Bucht stehen. Sie sind mittlerweile Teil des UNESCO Weltkulturerbes. An diesem Tag wollten wir allerdings nicht in Castro bleiben, sondern direkt in den Chiloé-Nationalpark an der Westseite der Insel fahren. Von Castro aus ging es entlang eines Sees immer tiefer in die patagonischen Wälder, bis wir die Pazifikküste erreichten. Hier befindet sich der Parkeingang und das Besucherzentrum. Man kann hier diverse Wanderrungen unternehmen. Von kleinen Spaziergängen bis zu mehrtägigen Wanderrungen. Da unsere Zeit begrenzt war konnten wir nur für ein paar Stunden in den Park. Der erste Teil führte uns in den patagonischen kalten Regenwald, der absolut undurchdringlich ist und der zweite Teil über eine weitläufige Dünenlandschaft bis zum mehrere hundert Meter breiten Sandstrand. Leider wurde das Wetter immer schlechter, so dass wir uns am Ende der Wanderrung in einer Waschküche befanden.
Anschließend fuhren wir zurück nach Castro. Wir hatten uns ein Palafito direkt an der Bucht von Casco gemietet. Es war ausgestattet mit einem Kamin – genau das richtige für dieses ungemütliche Wetter.
Am nächsten Tag haben wir uns die Pfahlbauten und den zentralen Markt in Castro angesehen. Eine weitere Sehenswürdigkeit Castros ist die Kirche, die von Jesuiten gebaut wurde. Auf der ganzen Insel gibt es diese Holzkirchen, die ebenfalls zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören.
Später sind wir weiter nach Quellón gefahren. Quellón ist die südlichste Stadt auf Chiloé. Hier endet die Ruta 5 (Panamericana). Deshalb befindet sich hier ein ein Monument. Leider war die Zeit etwas knapp um den sich befindlichen Nationalpark zu besuchen. Hier wären auch einige kürzere Wanderungen möglich gewesen. Aber so haben wir wenigstens einen Grund wiederzukommen.
Am letzten Tag auf Chiloé haben wir uns die Kirchen zwischen Castro und Ancud angesehen. Wie schon erwähnt gehören Sie zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Kirchen wurden zu einem Gutteil im 17. und 18. Jahrhundert zumeist aus Zypressenholz erbaut. Diese einzigartigen Götteshäuser vereinen die europäische Architektur mit Bauelementen der einheimischen Bevölkerung. Die Außenwände der Kirchen werden von kunstvoll verzierten farbigen Holzschindel bedeckt, die Innenräume sind zum Teil sehr farbenprächtig bemalt und ausgestaltet. Leider waren nicht alle Kirchen zugänglich. Von Außen sind sie jedoch auch schon schön anzusehen.
Bevor wir die Insel in Richtung Puerto Montt verliessen haben wir noch in einem Restaurant Curanto. Dies ist das traditionelle Essen auf Chiloé. Es besteht aus Kartoffeln, verschiedenen Fleisch- und Muschelsorten. Normalerweise werden diese Zutaten in Blätter eingewickelt mehrere Stunden im Boden gegart. In den Restaurants wird es natürlich auch im Topf gekocht, da es schneller geht. Uns schmeckte das gewöhnungsbedürftige Gericht recht gut – abgesehen von einigen Muscheln.
Zurück in Puerto Montt gaben wir das Auto wieder ab und setzten uns in den Nachtbus nach Concepción.
Ein Kommentar zu “Isla Grande de Chiloé”
Das freut mich zu lesen ;0) glg Livia
Livia | 21. März, 2016 | Antworten