Am vergangenen Dienstag haben wir gegen Mittag Bacalar verlassen. Mit dem ADO-Bus sind wir nach Chetumal gefahren – dem Tor nach Belize. Von hier aus fahren die Fähren bzw. Speedboote nach San Pedro auf Caye Ambergris, zur Caye Caulker oder nach Belize City. Hingegen der schlechten Bewertungen bei Tripadvisor zu San Pedro Belize Express Water Taxi haben wir keine schlechte Erfahrung gemacht. Es hat sowohl mit dem Online-Ticket-Kauf sowie auch mit der Überfahrt alles geklappt. Wir hatten etwas Verspätung, aber das ist hier – glaube ich – nichts außergewöhnliches. Bezüglich der Ausreisesteuer aus Mexiko (533 mexikanische Peseten) hat uns der erstaunlich freundliche Grenzbeamte noch einmal erklärt, dass man einen Nachweis von seiner Fluggesellschaft vorlegen muss auf dem ersichtlich ist, dass die Ausreisesteuer bereits bezahlt wurde. Ansonsten muss man sie bezahlen – entsprechend auch wir, denn das Flugticket alleine ist nicht ausreichend.
Nach etwa 2 Stunden Fahrt mit dem Speedboat-Taxi kamen wir in San Pedro auf Caye Ambergris an. Hier brachten in karibischer Gelassenheit die Einreiseprozedur hinter uns und bezahlten am Ende wieder irgendeine Steuer in Höhe von 5 Belize Dollers – zum Glück durften wir diese in Mexikanischen Peseten bezahlen, da wir ja noch keine Belize Dollars hatten. Nach weiteren 40 Minuten mit dem Wassertaxi kamen wir endlich auf Caye Caulker an.
Caye Caulker (sprich Key Kauker) ist deutlich kleiner als Caye Ambergris und auch authentischer. Auch wenn der Tourismus hier schon angekommen ist, leben hier noch viele Einheimische unabhängig von Tourismus. Das kleine Land Belize ist eine ehemalige britische Kolonie. Entsprechend ist die Amtssprache Englisch. Allerdings werden natürlich auch andere Sprachen gesprochen, denn die Bevölkerung setzt sich hauptsächlich aus karibischen Kreolen, Mestitzen und Garifuna zusammen.
Unsere 3 Tage auf der Insel Caye Caulker haben wir auch mit dem dortigem Motto Go Slow verbracht. Wir haben uns einfach treiben lassen und uns am Split (das ist so eine Art Strand, wo die Insel vor ein paar Jahren geteilt wurde) ein schattiges Plätzchen unter Palmen gesucht und das karibische Flair genossen. Oder wir sind durch die Gassen geschlendert. Die südliche Teil der Insel ist nicht so touristisch erschlossen – hier kann man zu Fuß oder mit dem Rad eine kleine Rundtour durch einen Mangroven- und Meermandelwald machen. Auch wenn Caye Caulker keinen richtigen Strand hat, fanden wir das nicht störend. Es gab genügend Möglichkeiten ein erfrischendes Bad im Meer zu nehmen. Da die Insel so klein ist kann man alles super mit dem Rad oder zu Fuß erreichen. Bei unserer kleinen Airbnb-Hütte waren gleich welche dabei. Der Sonnenuntergang mit einem Drink in der Sunset-Bar „The lazy lizard“ am Split ist ein absolutes Muss und ein schönes Schauspiel, welches wir uns natürlich nicht entgehen lassen habe. Auch gibt es unendlich viele Möglichkeiten regionale Küche zu probieren. Bei einem Restaurant auf der Ostseite der Insel kann man Seepferdchen im Wasser beobachten. Das war wirklich schön anzusehen.
Das eigentlich Highlight der Insel – und auch der Grund warum so viele Touristen dort sind – ist das Belize Barrier Reef. Vor der Küste Belize liegt das zweitgrößte Riff der Welt und das größte der nördlichen Hemisphäre. Entsprechend groß ist auch das Angebot für Schnorchel- und Tauchtouren. Wir hatten uns vorher schon aufgrund eines positiven Reiseberichts für einen Anbieter entschieden. Uns zwar ist das Reef-Friendly-Tours. Der Besitzer Käpt’n Amando hat sich einen nachhaltigen Tourismus zum Ziel gesetzt, viele andere Anbieter füttern die Fische und Haie mit Essensresten für die Touristen an und geben Essen und Trinken Wegwerf-Behälter an die Teilnehmer aus. So nicht bei Amando, er fährt mit einem Seegelboot hinaus, füttert für Fische nicht an und serviert Essen und Trinken auf abwaschbaren Geschirr. So entschieden wir uns für eine Ganztages-Tour die umgerechnet 60€ gekostet hat. Es war zwar etwas teurer als bei den anderen, aber das war es wert. Kathrin hatte natürlich bedenken bzgl. der Seekrankheit. Aber Amando hat uns ein amerikanisches Mittel empfohlen, dass nicht müde machen soll und versprochen Kathrin sonst im Zweifel von einem Motorboot abholen zu lassen. Morgens um 8:30 trafen wir uns am Büro und wurden mit dem passenden Equipment ausgestattet. Da wir eigene Taucherbrillen und Schnorchel dabei hatten, fehlten uns nur noch die Schwimmflossen. Nach dem alle fertig waren ging es los. Es dauerte etwa 1,5 Stunden mit dem Segelboot bis zum ersten Stopp. Da wir uns hinter dem Riff befanden, war das Meer zum Glück sehr ruhig und wir konnten die Aussicht über das türkisblaue Meer vom Schiff aus genießen. Auch begrüßten uns gleich am Anfang ein paar Delphine, die uns eine kurze begleiteten.
Der erste Stopp war die Shark Alley. Hier wurden wir bei der Ankunft gleich von einigen Riffhaien begrüßt. Diese hatten schon eine beachtliche Größe von ca. 2-4 Metern. Uns wurde aber versichert, dass sie friedlich sind. So sind wir doch mit einem etwas mulmigen Gefühl ins Wasser gesprungen. Unter Wasser eine ganz andere Welt. In dem super klaren Wasser sind wir begleitet von einem Guide dann in Richtung Riff geschnorchelt. Unterwegs haben wir Schildkröten, Haie, Stachelrochen und unzählige Fische gesehen. Am Riff gab es neben den verschieden Korallenarten noch mehr Fische. Es war einfach gigantisch! So etwas hatten wir noch nicht erlebt. Zurück auf dem Boot ging es dann weiter zur Hol Chan Marine Reserve – dem zweiten Stopp. Hier ist das Wasser teilweise 10 Meter tief und dadurch konnten wir noch größere und andere Fische beobachten. Unter anderem verschiedene Snapper Arten und sogar einen Barakuda haben wir gesehen. Auch hier begleitete uns der Guide, der vieles erklärt hat und sehr um das Wohl aller Teilnehmer bemüht war. Der Rückweg zum Boot war wirklich anstrengend, denn hier hat man gemerkt welch eine starke Strömung im Meer herrscht. Aber dank den Schwimmflossen war es gut zu schaffen. Wieder an Bord gab es zur Stärkung ein leckeres typisches kreolisches Mittagessen. Beim dritten und letzten Stop konnten wir auf eigene Faust das Riff erforschen – was wir uns natürlich nicht entgehen lassen haben. Anschließend segelten wir dann wieder 1,5 Stunden zurück nach Caye Caulker. Während der Rückfahrt konnten wir uns an Deck in der Sonne mit ein paar Rum-Cocktails von dem anstrengenden Tag erholen. Gegen 17 Uhr waren wir wieder zurück. Alles in allem eine super Tour und eine sehr freundliche und bemühte Crew. Das können wir nur weiterempfehlen.
So waren unsere 3 Tage auf der Insel doch recht schnell vergangen und wir waren bei der Abreise schon ein bisschen wehmütig. Hier hätten wir auch noch ein bisschen länger verweilen können. Aber es sollte ja weiter nach Guatemala gehen. Von Caye Caulker aus kann problemlos ein Bus vom Hafen in Belize bis nach Flores, Guatemala organisiert werden.
Hallo Zwei, sehr beeindruckend eure Erlebnisse, tolle Fotos. Da bekommt man Fernweh, wir haben uns hier grad den Allerwertesten abgefroren 😉. Also genau zur rechten Zeit vom Acker gemacht. Habt noch eine schöne Zeit, liebe Grüße Ilona
Iloa | 4. März, 2018 | Antworten