Der Markt von Chichicastenango
Von Kathrin am 8. März 2018 in Mittelamerikareise 2018
Von Panajachel aus haben wir heute einen Ausflug nach Chichicastenango gemacht. Die Fahrt dauerte ca. 2 Stunden und ging vom Atítlan-See hoch auf das Altiplano in Richtung Norden. Auch hier reihte sich ein Dorf an das nächste.
Jeden Donnerstag und jeden Sonntag findet hier in Chichicastenango immer ein riesiger Markt statt, auf dem man wirklich (fast) alles zu kaufen bekommt. Obwohl sicherlich einige Touristen anzutreffen sind und auch viele Artikel für ebendiese bestimmt sind, ist der Markt aber auch „der“ Umschlagsplatz für Waren aller Art für die Einheimischen aus Chichi und Umgebung. Unzählige Transporter, Busse und Pritschenwagen brachten Fuhrenweise Menschen aus der Umgebung (mit oder ohne Waren) heran. In den Straßen und Plätzen herrscht ein unglaubliches Durcheinander von Gängen, Ständen, Waren und Menschen in traditioneller Kleidung.
Zuerst haben wir uns aber den Friedhof angesehen. Die bunt angemalten Grabsteine und Mausoleen waren sehr schön anzusehen. Doch war dort auf dem Friedhof eine sehr mystische Stimmung. In kleinen Unterständen brannte Feuer, Weihrauch wurde geschwenkt und die Maya murmelten nicht verständliche Sätze vor sich her. Hier in Guatemala ist es sehr verbreitet, dass neben der katholischen Kirche parallel noch die alten Maya Rituale und Traditionen gelebt werden. So ist es auch vor der Hauptkirche in Chichicastenango zu beobachten. Diese Kirche wurde auf den Mauern eines Mayatempels errichtet. Deshalb sind die Stufen zu Kirche auch heilig und sollten eigentlich auch nicht von Touristen genutzt werden – viele halten sich natürlich nicht daran. Auf den Stufen saßen viele Frauen mit Blumen vor sich ausgebreitet, Männer schwenkten Weihrauch und schürten das Feuer, welches vor den Stufen brannte. Die Blumen standen zum Verkauf um als „Opfergabe“ in der Kirche dargebracht zu werden. Den ganzen Tag läuteten die Glocken und in Kombination mit dem Markt, dem Weihrauch, den Feuern und den vielen Menschen war das schon eine besondere Stimmung. Wir haben uns dann einige Stunden einfach über den Markt treiben lassen. Hier gab es über Obst, Gemüse, Fleisch, lebende Tiere, Stoffwaren, Keramik, Souvenir und noch vieles mehr. Im inneren der „Markthalle“ waren auch noch unzählige kleine Garküchen wo an jeder Ecke Tortillas angeboten wurden, die aus frischem Teig geformt und gegart wurden.
Nach 4 Stunden Trubel waren wir vollkommen Reizüberflutet und hatten auch genug gesehen. Es ging dann mit dem Bus wieder zurück nach Panajachel.
Chichicastenango ist auf jeden Fall einen Besuch wert, denn hier kann ein sehr ursprüngliches Guatemala beobachtet werden.
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