Lago Atítlan

Gestern haben wir Flores zeitig mit dem Flugzeug verlassen, sodass wir gegen 09:00 Uhr morgens auf dem Flughafen La Aurora in Guatemala Stadt gelandet sind. Von dort aus sind wir über Antigua mit Atítrans, was wir vorher im Internet gebucht hatten nach Panajachel zum Lago Atítlan gefahren. In Antigua hatten wir zwei Stunden Aufenthalt, die wir für einen kleinen Spaziergang und einem Besuch in einem Café genutzt haben.

Auf der kurvigen Fahrt von Antigua nach Panajachel durch das zentrale Hochland von Guatemala haben wir noch einmal einen anderen Eindruck von Guatemala bekommen. Die Region ist hier sehr stark besiedelt und das Land wird intensiv landwirtschaftlich genutzt, weshalb viel Wald abegeholzt worden ist. Wie eine Kette reiht sich eine Siedlung an die andere entlang der Panamericana, auf der wir ein Stück gefahren sind. Nach knapp drei Stunden erreichten wir dann Panajachel. Der Ort liegt im Norden des Lago Atítlan. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf den See und auf die Vulkane Tolimán, Atítlan und San Pedro. Unser schönes Hotel Jardines del Lago lag direkt am See und hier konnten wir den Sonnenuntergang bei einem Cocktail genießen.

Heute haben wir eine Bootstour zu vier verschiedenen Orten – die an dem See liegen – unternommen. Alle Orte am See wurden nach den 12 Aposteln benannt mit der Ausnahme von Panajachel. Unser erster Stopp war San Marcos la Laguna. Dieser Ort hat sich in den letzten Jahren zu einem Ort für Yoga und spirituell angehauchte Personen etabliert. In San Marcos haben wir uns mit einem Tuk Tuk zu einem Aussichtspunkt bringen lassen, wo wir einen schönen Blick auf den See und San Marcos hatten. Der zweite Stopp war Santa Clara la Laguna. Dies ist wohl der touristisch gesehen ursprünglichste Ort am Atítlan-See. Natürlich hat sich der Ort durch die Touristen verändert, aber er hat trotzdem seinen Charme behalten. Im Ort gibt es einige Kooperativen, die Kunsthandwerk herstellen. So haben sich zum Beispiel die Frauen zu einer Web-Kooperative zusammengeschlossen und bieten nun Stoffe, Ponchos, Taschen, usw. an. Weiterhin bieten viele Künstler ihre Gemälde an. Der nächste Ort war San Pedro. Dies ist schon ein recht großer Ort. Dieser Ort hat sich zu einer Backpacker-Oase entwicklet und damit Panajachel abgelöst. Eigentlich wollten wir auch in diesem Ort unterkommen, allerdings hat uns das Hotel in Panajachel so gut gefallen, dass wir nicht gewechselt haben. San Pedro liegt am Fuße des gleichnamigen Vulkans und liegt entsprechend steil am Hang. Viele kleine verwinkelte Gassen durchziehen den Ort, sodass er zum Erkunden einlädt. Den letzten Stopp machten wir in Santiago Atítlan, der zweitgrößten Stadt am See. Sie liegt etwas abgeschieden in einer Bucht des Atítlan-Sees am Fuße der Vulkane Tolimán und Atítlan. Bis vor ein paar Jahren war die Stadt nur über den See erreichbar. Inzwischen führt aber eine Straße durch das schwer zugängliche Gelände der Vulkane. Trotzdem konnten durch die Abgeschiedenheit der Stadt alte Glaubensvorstellungen und Denkweisen bis in die heutige Zeit beibehalten werden. Von dem Hafen aus gelangt man über eine steile Straße, die von Verkaufsständen gesäumt ist, zum Hauptplatz des Stadt an dem auch die Kirche der Stadt. Ein paar Gehminuten weiter befindet sich die wohl interessanteste Attraktion der Stadt: der Maximóm-Schrein. Von der Straße aus über einige schmale Gänge konnten wir das Gebäude des Maximóm erreichen, welches wir sicher ohne die Hilfe einheimischer nie gefunden hätten. Der Maximóm ist eine lebensgroße Figur, die Züge aus der Maya-Welt sowie aus dem katholischen Glauben enthält. Er sitzt auf einer Bank umgeben von vielen Blumen und Kerzen. Ständig wird er von einem Schamanen und seinen Helfern (Bruderschaft) versorgt. Das bedeutet, dass der Raum mit Weihrauch gefüllt wird, die Kerzen am Brennen sind und Maximóm mit Rum und Zigaretten versorgt wird. Abgesehen von Touristen kommen ständig Einheimische Pilger vorbei und bringen dem Maximóm Kerzen, Blumen oder Blüten, Geld, Zigaretten und Rum als Opfer. Mit den Opfergaben rufen die Pilger die Kräfte des Maximóm zur Linderung aller möglichen Probleme ab – insbesondere körperliche und geistige. Gegen späten Nachmittag waren wir zurück in Panajachel. Dort verbrachten wir ein paar Stunden mit einem Pärchen, welches wir auf der Bootstour kennengelernt haben, in einem Café.

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