Isla Grande de Chiloé

Nachdem wir uns einen Mietwagen organisiert hatten, was am Sonntag etwas schwieriger als gedacht war, machten wir uns auf den Weg nach Süden. Etwa 60km waren es bis zur Fähre, die uns nach Chiloé übersetzen sollte. Das Wetter besserte sich mit jedem Kilometer, so dass wir am Fährhafen blauen Himmel hatten. Die Überfahrt dauerte etwa eine halbe Stunde. Chiloé stand scgon lange auf der Todo-Liste. Nun haben wir es endlich geschafft…
Unser erstes Ziel war Ancud, die nördlichste Stadt der Insel. Die Stadt ist ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge auf dem nördlichen Teil der Insel. Da wir so gutes Wetter hatten (was für Chiloé laut Reiseführer nicht üblich ist), entschieden wir uns aber gleich zur Pazifikküste in den Ort Piñahuil weiterzufahren. Piñahuil ist ein kleines Fischerdorf direkt am Strand. Von dort aus besteht die Möglichkeit eine Bootsfahrt zu einer Pinguinkolonie zu machen. Natürlich sind zu dieser Jahreszeit nicht mehr viele Pinguine vor Ort. Aber wir konnten dennoch ein paar Humbold- und Magellanpinguine sehen. Danach haben wir am Strand Chiloten (Einwohner Chiloes) getroffen, die etwas suchten. Wir waren etwas neugierig und haben sie angesprochen. Sie zeigten uns ein merkwürdig aussehendes Etwas und erklärten uns das es eine Muschel namens Piure ist. Sie wahren sehr freundlich und haben uns gleich eine Muschel geöffnet uns zum probieren angeboten. Es sah zwar etwas komisch aus, schmeckte aber mit Zitrone zusammen doch erstaunlich gut.
Anschließend fuhren wir bis zum nördlichen Ende der Insel und genossen die untergehende Sonne. Es war ein wunderschöner Abend.
Die Nacht verbrachten wir in einem Hostal in Ancud. Nach dem Frühstück fuhren wir in Richtung Castro. Castro ist die Hauptstadt der Insel und hier gibt es die bekannten Palafitos. Palafitos sind Fischerhäuser die auf Pfählen direkt an der Bucht stehen. Sie sind mittlerweile Teil des UNESCO Weltkulturerbes. An diesem Tag wollten wir allerdings nicht in Castro bleiben, sondern direkt in den Chiloé-Nationalpark an der Westseite der Insel fahren. Von Castro aus ging es entlang eines Sees immer tiefer in die patagonischen Wälder, bis wir die Pazifikküste erreichten. Hier befindet sich der Parkeingang und das Besucherzentrum. Man kann hier diverse Wanderrungen unternehmen. Von kleinen Spaziergängen bis zu mehrtägigen Wanderrungen. Da unsere Zeit begrenzt war konnten wir nur für ein paar Stunden in den Park. Der erste Teil führte uns in den patagonischen kalten Regenwald, der absolut undurchdringlich ist und der zweite Teil über eine weitläufige Dünenlandschaft bis zum mehrere hundert Meter breiten Sandstrand. Leider wurde das Wetter immer schlechter, so dass wir uns am Ende der Wanderrung in einer Waschküche befanden.
Anschließend fuhren wir zurück nach Castro. Wir hatten uns ein Palafito direkt an der Bucht von Casco gemietet. Es war ausgestattet mit einem Kamin – genau das richtige für dieses ungemütliche Wetter.
Am nächsten Tag haben wir uns die Pfahlbauten und den zentralen Markt in Castro angesehen. Eine weitere Sehenswürdigkeit Castros ist die Kirche, die von Jesuiten gebaut wurde. Auf der ganzen Insel gibt es diese Holzkirchen, die ebenfalls zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören.
Später sind wir weiter nach Quellón gefahren. Quellón ist die südlichste Stadt auf Chiloé. Hier endet die Ruta 5 (Panamericana). Deshalb befindet sich hier ein ein Monument. Leider war die Zeit etwas knapp um den sich befindlichen Nationalpark zu besuchen. Hier wären auch einige kürzere Wanderungen möglich gewesen. Aber so haben wir wenigstens einen Grund wiederzukommen.
Am letzten Tag auf Chiloé haben wir uns die Kirchen zwischen Castro und Ancud angesehen. Wie schon erwähnt gehören Sie zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Kirchen wurden zu einem Gutteil im 17. und 18. Jahrhundert zumeist aus Zypressenholz erbaut. Diese einzigartigen Götteshäuser vereinen die europäische Architektur mit Bauelementen der einheimischen Bevölkerung. Die Außenwände der Kirchen werden von kunstvoll verzierten farbigen Holzschindel bedeckt, die Innenräume sind zum Teil sehr farbenprächtig bemalt und ausgestaltet. Leider waren nicht alle Kirchen zugänglich. Von Außen sind sie jedoch auch schon schön anzusehen.
Bevor wir die Insel in Richtung Puerto Montt verliessen haben wir noch in einem Restaurant Curanto. Dies ist das traditionelle Essen auf Chiloé. Es besteht aus Kartoffeln, verschiedenen Fleisch- und Muschelsorten. Normalerweise werden diese Zutaten in Blätter eingewickelt mehrere Stunden im Boden gegart. In den Restaurants wird es natürlich auch im Topf gekocht, da es schneller geht. Uns schmeckte das gewöhnungsbedürftige Gericht recht gut – abgesehen von einigen Muscheln.
Zurück in Puerto Montt gaben wir das Auto wieder ab und setzten uns in den Nachtbus nach Concepción.

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Richtung Süden

Von Antofagasta aus sollte unsere Reise immer weiter in den Süden gehen. Unser Ziel war Puerto Montt. Das sind nur läppische 2366 km und mit dem Bus ca. 33 Stunden. Was sein muss muss sein.
So starteten wir am späten Freitagnachmittag in Antofagasta und kamen nach 18 Stunden gegen Mittag in Santiago an. Hier lagerten wir unsere Sachen am Busbahnhof ein um den Tag in der Stadt zu verbringen und uns nach so langem sitzen mal wieder zu bewegen.
Wir fuhren in die Innenstadt und schauten uns das Regierungsbebäude La Moneda, sowie den zentralen Platz und die Fußgängerzone an. Eigentlich wollten wir auf den Berg San Cristóbal von dem man einen schönen Blick über die Stadt hat. Aber leider war es aufgrund einer christlichen Pilgerveranstaltung so voll, dass wir die Zeit nicht mit Warten auf die Kabelbahn, die auf den Berg führt verbringen wollten. So machten wir kehrt und sind auf den etwas kleineren Hügel Santa Lucia gegangen. Auch von hier aus hatten wir einen schönen Blick über die Stadt und auf die Andenkordelliere im Hintergrund. So verbrachten wir den Nachmittag bis zum Abend in der Stadt. Abends ging es dann mit dem nächsten Bus weiter nach Puerto Montt. Das waren noch einmal 15 Stunden.
Am frühen Morgen kamen wir dort an. Nun hatten wir seit Lima 4322 km auf der Panamericana zurückgelegt (davon 3066 in Chile). Hier in Patagonien war es gleich deutlich kälter und wir mussten uns erstmal etwas warmes anziehen. Denn nach 5 Wochen immer um die 25-30 Grad waren die hier vorherrschenden 15 Grad doch recht frisch.
Von hier aus sollte es dann noch weiter nach Süden auf die Insel Chiloé gehen.

Pan de azúcar (Zuckerbrot)

Montagmittag fuhren wir mit dem Bus nach Antofagasta. Antofagasta liegt wie auch Iquique auf einer Plattform am Pazifik. Direkt dahinter erhebt sich die Küstenkordilliere. Antofagasta bedeutet in der Quechua-Sprache „Am großen Salzsee“. Die Stadt wurde als Salpeterhafen gegründet und gehörte zuerst zu Bolivien. Aufgrund von Streitigkeiten kam es dann aber zum Krieg (Salpeterkrieg) zwischen Chile und Bolivien. Chile gewann diesen Krieg und seither gehört es zu Chile, obwohl Evo Morales (Präsident von Bolivien) diesen damals geschlossene Friedensvertrag anzweifelt. Die Stadt wurde in der Vergangenheit durch ein Erdbeben zerstört und hat daher nur noch vereinzelt ein paar historische Gebäude. Das wohl bekannteste Wahrzeichen von Antofagasta ist das Felsentor „La Portada“. Es liegt am nördlichen Ende von Antofagasta im Pazifik. Am nächsten morgen haben wir uns gleich auf den Weg gemacht es anzuschauen. Das Felsentor steht wellenumtost im Meer und ist wirklich schön anzusehen. Dies haben wir einen Augenblick genossen und haben uns dann in Richtung Süden aufgemacht. Unser Ziel sollte das 400km südlich gelegene Chañaral sein. Chañaral ist der Ausgangspunkt zum Nationalpark Pan de Azúcar. Die Strecke dorthin führt im Landesinneren durch die Wüste. Die Strecke ist wirklich ermüdent langweilig. Teilweise geht die Strecke 30km nur geradeaus über die Ebene. Nur am Horizont sind Berge zu erkennen. Das einzige Highlight war die Skulptur „La Mano del Desierto“. Es ist eine Hand, die sich etwa 10m aus der Wüste erhebt. Hier haben wir natürlich eine Pause gemacht. Gegen späten Nachmittag erreichten wir Chañaral. Eigentlich sollte Chañaral eine sehr hübsche kleine Stadt sein, in der man entspannt ein paar Tage verbringen kann. Das haben wir ganz anders gesehen. Die Stadt war voller Müll und eigentlich eine einzige Baustelle. Erst später haben wir herausgefunden warum. Im letzten Jahr wurde die Stadt von einem starken Regen heimgesucht. Ein Teil der Stadt wurde den Wassermassen einfach weggerissen. Trotzdem haben wir uns das verbliebene angesehen und den restlichen Abend mit den Vorbereitungen für den kommenden Tag verbracht.
Der nächste Morgen begann recht früh, da wir schnellstmöglich in den Nationalpark wollten. Pan de Azúcar erstreckt sich über 200km von Chañaral entlang der Küste Richtung Norden. Das besondere an dem Park ist der Nebel. Der sogenannte Camanchaca ist an der Küste des Südopazifiks an sich nichts besonderes. Hier kommt er nur besonders häufig vor und daher gedeihen hier in der Atacama Pflanzen und Tiere. Im wesentlichen sind es Kakteen, die an den Hängen der Küstenkordilliere wachsen. Leider war es auch an dem morgen wolkig, als wir in den Park fuhren. Die bei Sonne farbenfrohen Fels- und Sandformationen waren ziemlich einfarbig und langweilig. Gegen Mittag erreichten wir den Campingplatz des Parks. Zum Glück lockerte es nun etwas auf. Wir stellten unser Fahrzeug dort ab und begannen die Wanderung zu einem Aussichtspunkt. Die Wolken hatten sich inzwischen fast volkständig verzogen und wir liefen in der Gluthitze der Atacama zwischen immer größer werdenden Kakteen in Richtung Aussichtspunkt. Nach etwa 2,5 Stunden erreichten wir ihn. Von hier hatten wir einen tollen Blick über die Küstenlinie. Leider konnten wir uns nicht von der Sonne verstecken, die unerbittlich auf uns nieder brannte. Die Kakteen spendeten kaum Schatten und Wind kühlte auch nicht sonderlich. So machten wir uns wieder auf den Rückweg. Nach 5-6 Stunden kamen wir wieder am Ausgangspunkt an. Dort richteten wir uns am Strand für die Übernachtung am Strand ein. Wir genossen einen tollen Sonnenuntergang am Strand und anschließend einen grandiosen Sternenhimmel – dazu passend eine Flasche guter chilenischer Rotwein.
Die Nacht war mehr oder weniger bequem in dem Miniauto. Aber nachdem Frühstück waren wir einigermaßen fit. So machten wir noch einen ausgedehnten Strandspaziergang. Anschließend verließen wir diesen Teil des Parks. Eigentlich wollten wir den Park durchqueren, aber die Schotterpiste wurde durch die starken Regenfälle des vergangenen Jahres zerstört. Es gab noch einen anderen Parkeingang auf der anderen Seite. Diesen wollten wir alternativ erreichen. Zurück in Chañaral gab es aber ein Problem. Es gab eine Demonstration und Panamericana war mit brennenden Reifen blockiert. Nach einer Weile im Stau entschieden wir uns die Blockade zu umfahren. 150km Umweg bedeutete das. Nach etwa 1,5 Stunden kamen wir dann etwa 5km nördlich der Blockade heraus. Wir hatten aber alles richtig gemacht, denn die Reifen brannten immer noch auf der Straße. Leider war die Straße des nördlichen Parkeingangs auch zerstört, so dass wir den Rückweg nach Antofagasta antraten. Gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang erreichten wir das Felsentor.

Am Freitagmorgen gaben wir das Auto zurück und verbrachten die paar Stunden bis zur Abreise mit dem Bus in der Innenstadt von Antofagasta.

Iquique und die Atacamawüste

Den Freitagnachmittag nutzten wir um Iquique kennenzulernen. Die Stadt liegt auf einem Plateau vor der ca. 500m hohen Küstenkordilliere. Zwischen der Stadt und der Kordilliere liegt eine beeindruckende Wanderdüne von etwa 200m Höhe, die sich immer weiter in Richtung Stadt bewegt. Die Stadt selbst bietet ein paar schöne alte Häuser im Zentrum, die noch keinem Erdbeben zum Opfer gefallen sind, den Hafen und ein paar Strände rund um die Stadt.
Nachdem wir unsere Sachen im Hostal abgegeben hatten, machten wir uns auf den Weg zum Meer. Es gibt dort eine Art Promenade auf der wir uns in Richtung Zentrum bewegten. Zwischendurch besuchten wir den Hafen und machten eine kleine Hafenrundfahrt. Sicherlich ist es nicht mit unserem Hafen zu vergleichen, aber doch recht interessant anzusehen. Anschließend besuchten wir das Zentrum, in dem es einen Uhrenturm und ein paar historische Gebäude anzusehen gibt.
Am Samstagmorgen nahmen wir unseren mit 360000 km etwas betagten Mietwagen entgegen. Er sollte uns sicher in Richtung Anden und wieder zurück bringen. Zuerst fuhren wir zurück zur Panamericana, die etwa 50km im Landesinneren liegt. Hier befinden sich die Salpeterminen Santa Laura und Humberstone. In diesen beiden Minen wurde bis in die 60er-Jahre Chilesalpeter gefördert. Zu Hochzeiten der Minen lebten und arbeiteten etwa 3700 Menschen hier. Seit 1970 ist dies ein Nationalmonument und 2005 wurde es zu einem Weltkulturerbe der Menschheit. In dem Freilichtmuseum wird das Leben der Minenarbeiter und deren Familien dargestellt. Die ganze Anlage ist permanent dem Klima der Atacamawüste ausgesetzt und ist dementsprechend dem Verfall preisgegeben.
Weiter fuhren wir dann über die Panamericana diese Straße Richtung Süden durch einen großen Salzsee, der allerdings nicht die Schönheit vom Salar de Uyuni besitzt. Nach einigen Kilometern verließen wir die Panamericana in Richtung der Kordilliere. Pica sollte unser erstes Ziel sein. Pica ist eine Oasenstadt, die eigentlich zwei Dinge zu bieten hat. Erstens wachsen hier (angeblich) die besten Limetten für den besten Pisco Sour Chiles und zweitens gibt es hier ein Termalbad. Wir sind natürlich nicht wegen der Limetten gekommen, sondern wegen des erfrischendem Bades in der ca. 40 Grad heißen Quelle. Man glaubt es kaum, aber bei 34 Grad Lufttemperatur kann das tatsächlich angenehm sein 😉
Am nächsten morgen fuhren zu dem Salar de Huasco. Er liegt etwa 70 km entfernt auf 3800m Höhe. Leider war es ziemlich bewölkt oben auf dem Altiplano. Trotzdem haben wir die Zeit dort genossen. Auf dem Rückweg nach Iquique haben wir noch einen kurzen Halt bei den bekanntesten Geoglyphen „Gigante de Atacama“ gemacht. Es gibt etwa 800 Geoglyphen in der Atacamawüste, die von verschiedenen Kulturen in der Zeit vor Kolumbus geschaffen wurden. Vielfach dienten sie nur als Wegweiser für Reisende in der Wüste.
Anschließend fuhren wir in Iquique noch etwas die Küstenstraße in Richtung Süden. Hier fanden wir einen tollen Strand an dem wir den Sonnenuntergang betrachteten.

Gen Süden

[inspic=1380,left,400]Nachdem wir Kolumbien mit dem Flugzeug Richtung Süden verlassen haben sollte unser erster Zwischenstopp Lima sein. Hier landeten wir gegen 20 Uhr und nach einer langwierigen Einreiseprozedur waren wir gegen 22 Uhr in unserem Hostal im Stadtteil Miraflores, der direkt an der Costañera gelegen ist. Hier haben wir den Tag mit einem Bierchen mit Blick auf den Ozean und Lima ausklingen lassen. Am nächsten morgen haben wir uns früh auf den Weg in die Stadt gemacht, denn wir hatten noch etwas Zeit bevor wir die lange Busreise antreten sollten. Den größten Teil des Weges bis ins Zentrum von Miraflores konnten wir an der Costañera zurücklegen. Dies ist der grüne Küstenstreifen mit vielen Parks und einem schönen Blick auf den Pazifik. Anschließend stürzten wir uns ins Getümmel von Miraflores. Im Zentrum gibt es den Feria Andina (ein Markt für Artikel aus den Anden). Hier haben wir eine Weile verbracht. Danach ging es zurück zum Hotel und von dort aus zum Busbahnhof. In einer 22-stündigen Fahrt ging es nun nach Tacna, die Grenzstadt an der Grenze zwischen Peru und Chile.
[inspic=1381,right,400]Am nächsten Tag gegen 16 Uhr erreichten wir Arica, die nördlichste Stadt Chiles. Hier nutzten wir den restlichen Tag um die Stadt zu erkunden bzw. den Aussichtspunkt zu besuchen. Hier weht wohl die größte Flagge, die wir je gesehen haben. Selbst aus dem ca. 20km entfernten Peru ist sie zu erkennen. Sicherlich hängt es mit der Vergangenheit zusammen, dass es hier so eine große Fahne gibt. Das Gebiet war Grund für einen Krieg zwischen Peru und Chile.
Am Freitagmorgen fuhren wir mit dem Bus weiter nach Iquique.

Kolumbien – ein Fazit

„Lasst euch nicht Kidnappen“, „Seid vorsichtig vor Raubüberfällen“, usw. waren die Warnungen vor unserer Reise in Deutschland.
Sicherlich kann ich nicht für jede Ecke des Landes sprechen, aber was wir erlebt haben, war genau das Gegenteil. Überall trafen wir auf überaus freundliche und hilfsbereite Menschen – ja teilweise so nett, dass man schon mißtrauisch wurde.
Weiterhin ist das Land landschaftlich wunderschön. Auf der einen Seite gibt es die Berge – von Hügeln bis zum Hochgebirge mit Eis und Schnee. Teilweise waren die Berge schroff, dann wieder sanfte Hügel. Entweder grün bewachsen oder eher trocken. Auf der anderen Seite das Meer mit seinen schönen Stränden oder schroffen Felsen.
Alles in allem kann man sagen, dass Kolmbien eine Reise Wert ist und wir sagen: auf Wiedersehen Kolumbien!

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Eine Pauschalreise ins Paradies

Kurz nach 9 hob der Flieger in Santa Marta ab um uns etwa 1 Stunde später in Bogotá wieder auszuspucken. In Bogotá hatten wir nun ca. 8 Stunden Aufenthalt. So fuhren wir mit dem Taxi ins Zentrum. Dort besuchten wir das wohl wichtigste und bekannteste Museum des Landes – Museo del Oro (Goldmuseum). Hier ist der von den Spaniern verschont gebliebene Goldschmuck des Landes ausgestellt und es wird die Entwicklung der Goldschmiede in der präkolumbischen Zeit dargestellt. Es ist schon immens, wieviel Gold es hier damals gab und wie unterschiedlich der Schmuck der einzelnen Völker war.
Nachdem Besuch des Museums gingen wir noch essen um dann wieder zurück zum Flughafen zu fahren. Nach der extrem langwierigen Check-In-Prozedur bei der Fluggesellschaft Viva Colombia hoben wir dann um 19:55 Uhr in Richtung San Andrés ab. San Andrés und Providencia sind zwei zu Kolumbien gehörende Inseln, die im karibischen Meer vor der Küste Nicaraguas liegen. Beide Inseln sind zur Zeit der Kolonisierung britisch gewesen, daher ist vieles auf der Insel gar nicht kolumbianisch. Angefangen bei den Namen, der Architektur und beim Essen. Natürlich hat es sich alles gut vermischt und so entstand ein guter Mix der Kulturen. San Andrés ist die größere der beiden Inseln und auch die besser zu erreichende, denn sie hat den internationalen Flughafen. Providencia hingegen kann nur mit dem Boot oder mit kleinen Flugzeugen erreicht werden. Entsprechend ist natürlich auch die Verteilung der Touristen. Die Massen bleiben auf San Andrés und ein paar wenige gelangen nach Providencia. Da uns die Rache Montezumas etwas Zeit genommen hat, gab es für uns leider keine Möglichkeit nach Providencia zu kommen. Wir hofften aber das San Andrés uns auch ein paar schöne Tage beschert. Gegen 22:10 Uhr setzte das Flugzeug dann zur Landung auf dem 20 km langen und nur 5km breiten Eiland an. Um 23 Uhr erreichten wir unser etwas abgelegenes Hostal, welches aber ein schönes Zimmer für uns hatte.

Am Sonntag klingelte der Wecker früh, da wir die Zeit auf der Insel gut ausnutzen wollten. Nach dem Frühstück bei Juan Valdéz (das kolumbianische Starbucks) mieteten uns wir einen Roller mit dem wir die Insel erkunden wollten. Eine Versicherung sowie den Nachweis eines Führerscheins interessierte hier niemanden. So nahmen wir kurzerhand die 80er in Empfang. Ohne Helm machten wir uns dann auf den Weg in Richtung Süden. Im ersten Ort San Luis machten wir gleich halt, da uns der Strand so gut gefiel. Das Wasser war extrem blau und der weiße Strand glänzte nur so in der Sonne. Das Wasser hatte bestimmt 26 Grad und war gerade eben noch erfrischend. So genossen wir eine ganze Weile diesen karibischen Bilderbuchstrand. Nach einer Weile fuhren wir dann weiter. Ein schöner Strand reihte sich an den anderen, so dass wir dann wieder halt machten um die Mittagshitze unter einer Palme zu verbringen. Anschließend fuhren wir weiter die Küstenstraße entlang. Nachdem wir den südlichsten Punkt passiert hatten änderte sich der Küstenstreifen. Auf der Westseite der Insel gab es keine Strände mehr. Nur noch schroffe vulkanische Felsen. Das Wasser war aber weiterhin klar und daher lädt dieser Teil der Insel zum Tauchen und schnorcheln ein. Wir fuhren aber unbeirrt weiter, da wir nichts zum Schnorcheln dabei hatten und umrundeten so die Insel. Nach der Umrundung genossen wir den späten Nachmittag am Strand von San Luis. Abends gingen wir noch in San Andrés essen.
Auch am Montag klingelte der Wecker wieder früh. Wir hatten uns Bootstour zu den vorgelagerten Inseln Cayo El Acuario und Johnny Key vorgenommen. Mit einem kleinen Boot ging es zuerst zu der Insel Acuario. Wie der Name schon sagt ist es hier wie in einem Aquarium. Ein Korallenriff mit vielen bunten Fischen. Die Insel ist recht klein, aber das Korallenriff rundherum bietet viel zu Erforschen. Wir erreichten die Insel mit einem der ersten Boote. Allerdings füllte sich nach und nach die kleine Insel mit den Massen. Zum Glück konnten wir diesem Ansturm mit unserem Schnorchelset etwas in die Unterwasserwelt entfliehen.
Nach etwa 1,5 Stunden fuhren wir dann mit dem Boot zu der Insel Johnny Key. Diese Insel ist ein wirklicher Karibiktraum. Ein herrlicher weißer Strand, Palmen, Kokosnüsse und blauer Himmel. Einzig störend waren die vielen Menschen – etwas weniger davon hätte auch gereicht. Trotzdem genossen wir das Ambiente und blieben etwa bis 15:00 Uhr auf dieser schönen Insel. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir in San Andrés Stadt. Am Abend gingen wir im Restaurant La Regatta essen. La Regatta befindet sich auf einem Bootssteg und ist passend eingerichtet und dekoriert. Wir bestellten uns Ceviche (roher Fisch) mit Camarones und Tintenfisch als Vorspeise und Fisch mit Kochbanane in Kokossauce als Hauptgericht. Gerade als wir bestellt hatten kamen 3 Leidensgenossen von der Ciudad Perdida. Eigentlich wollten wir uns sowieso auf der Insel treffen. Wie es der Zufall will brauchten wir dazu nicht mal eine Verabredung. Da das Restaurant ziemlich gut ausgebucht war mussten wir allerdings getrennt essen. Das Essen war ziemlich gut und wir genossen den Abend an dieser Lokation. Anschließend trafen wir uns mit den anderen drei am Strand. Wir tranken ein paar Bier und Aguadientes (der Schnaps Kolumbiens – wie Ouzo). Es war ein sehr netter und lustiger Abend.
Heute am Dienstag machten wir uns auch wieder früh auf den Weg. Wir wollten noch einen letzten Kaffee und ein Frühstück am Strand zu uns nehmen, bevor wir die Insel verlassen mussten. Um 12:00 Uhr ging nämlich unser Flieger nach Bogotá. Dort hatten wir zwei Stunden Zeit – gerade lang genug um wieder einzuchecken für den Flug nach Lima.
Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass uns auf der Insel San Andrés das einzige Hinweisschild zum Thema Zika über den Weg gelaufen ist.

Parque Nacional Tayrona

Leider hatten wir uns aus der verlorenen Stadt ein Geschenk mitgebracht. Es war Montezumas Rache. Uns und weiteren Mitgliedern der Gruppe hat es mindestens zwei Tage gekostet. So mussten wir die weitere Reiseplanung etwas abändern und fuhren entsprechend erst zwei Tage später in den Parque Nacional Tayrona. Neben der Ciudad Perdita ist der Tayrona Nationalpark eines der bekanntesten Ziele Kolumbiens. Der Park liegt direkt am Fuße der Sierra Nevada sowie am karibischen Meer. Alleine diese Lage verspricht schon einiges. In dem Park kann man unterschiedliche Wanderungen unternehmen und auch übernachten.

Am Donnerstagmorgen machten wir uns mit dem Bus auf den Weg von Santa Marta zum Parkeingang. Von dort aus nahmen wir dann ein Collectivo für die ersten 5 km bis zum ersten Ort im Park (Cañaveral). Ab hier geht es dann nur noch zu Fuß oder mit dem Pferd weiter. Unser Ziel sollte das etwa eine Stunde entfernte Arrecifes sein. Dieser „Ort“ besteht lediglich aus ein paar Campingplätzen.

Der Weg führte immer wieder leicht bergauf und ab und zu durch dichten Urwald bis wir dann den ersten Blick von einem Aussichtspunkt auf das Meer hatten. Der weiße Strand war immer wieder durch große Felsen begrenzt. Das bläulich und türkis schimmernde Wasser brach sich zum Teil in großen Wellen am Strand. Nicht jeder Strand ist hier aufgrund der Stömung zum Baden geeignet. Einige Warnschilder weisen mit Todeszahlen darauf hin und bitten einen kein Teil dieser Statistik zu werden. Nach dem Aussichtspunkt ging es entlang der Strände durch den Wald nach Arrecifes. Hier haben wir uns auf einem der Campingplätze eine kleine Cabaña (Hütte) gemietet und uns erstmal von der schweißtreibenden Wanderrung und der Mittagshitze erholt.
Nach der Pause haben wir uns nur mit Badesachen im Gepäck nach „La Piscina“ aufgemacht. Dies ist ein Badestrand etwa 20 Minuten entfernt. Dieser Strand ist durch vorgelagerte Felsen zum Baden geeignet. Die Wellen sind kleiner und eine Strömung ist fast gar nicht vorhanden. Dort angekommen freuten wir uns auf ein Bad in dem herrlichen türkis-blauem Wasser. Der Strand war wirklich wunderschön – weißer Sand, große runde Felsen im Wasser, Palmen und dahinter die grünen Berge der Sierra Nevada de Santa Marta.
Gegen Abend machten wir uns langsam auf den Rückweg zu unserer Hütte. Unterwegs genossen wir noch den Sonnenuntergang am Strand, bevor wir geschafft von der Anstrengung und der Hitze früh ins Bett gingen.
Am nächsten Morgen klingelte der Wecker schon sehr früh, da wir vor der großen Hitze noch zum Cabo San Juan gehen wollten. Das ist der am weitesten entfernte Punkt im Park. Nach etwa 1,5 Stunden hatten wir die Bucht mit dem Campingplatz erreicht. Hier machten wir eine ausgedehnte Pause und genossen den schönen Ort.
Ausgeruht machten wir uns dann wieder auf den Rückweg zum Ausgang des Parks. Insgesamt 3 Stunden galt es zu wandern. Zwischendurch machten wir immer wieder Pausen, erfrischten uns im Meer oder genossen die Aussicht. Auch hatten wir Glück und konnten noch eine ganze Affenhorde beim Fressen beobachten.
In Cañaveral gab noch einen Rundwanderweg zu einem Aussichtspunkt von dem man noch einmal einen tollen Ausblick auf die Strände, das Meer und die Berge hat. In letzter Zeit hat diesen Rundwanderweg wohl kaum ein Tourist benutzt – jedenfalls waren die Wege zum Teil überwuchert. So hatten wir den Weg und die Aussichtspunkte für uns alleine. Es war wunderschön.
Gegen 18 Uhr waren wir dann wieder zurück in Santa Marta um noch die restlichen Dinge für unsere Weiterreise nach San Andrés zu organisieren.

La ciudad perdida – Die verlorene Stadt

Am Mittwoch fuhren wir von Cartagena mit dem Bus nach Santa Marta. Santa Marta ist eine der ersten gegründeten spanische Städte in der neuen Welt. Die Stadt selbst hat aber nicht viel zu bieten, vielmehr ist sie für Touristen der Ausgangspunkt in den Parque Nacional Tayrona und zur verlorenen Stadt. Auch wir möchten diese beiden sehenswerten Orte kennenlernen. Für die Ciudad perdida haben wir uns in Santa Marta einen Touranbieter herausgesucht und dort reserviert. Nachdem alles organisiert war, haben wir noch die wichtigsten Sachen für die nächsten Tage eingekauft und unsere Sachen gepackt.

Tag 1

Am Donnerstagvormittag fanden wir uns in Büro des Touranbieters ein. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, wobei unsere nahezu nur aus Deutschen bestand – eigentlich sehr merkwürdig, da wir bisher nur wenig Deutsche getroffen haben. Nach der Aufteilung fuhren wir mit einem 4×4 Fahrzeug in Richtung Osten, wo wir nach 1,5 Stunden die Landstraße verließen und auf eine lehmige Piste in die Sierra Nevada de Santa Marta abbogen. Die Sierra Nevada ist übrigens mit über 5000m Höhe das höchste Küstengebirge der Welt. Nach einer weiteren halben Stunde (stetig bergauf) hatten wir den Ausgangspunkt das Dorf El Mamay erreicht. Hier gab es ein Mittagessen und wir stellten uns gegenseitig vor. Anschließend machten wir uns auf den Weg zur Ciudad perdida. Unser Tagesziel sollte das Campanento Adán sein. Es liegt knapp 8 km von El Mamay entfernt. Der erste Teil der Strecke führte uns über einen staubigen Wanderpfad vorbei an Plantagen und durch Wälder. Alles war sehr trocken. Nach etwa 2 Stunden erreichten wir einen Aussichtspunkt. Von hier hatten wir einen tollen Blick über die Hügel der Sierra Nevada bis zum Meer. Leider war es bewölkt, so dass wir die schneebedeckten Gipfel auf der anderen Seite nicht sehen konnten. Von diesem Aussuchtspunkt ging es nun bergab zu der ersten Herberge. Die Herberge hatte eigentlich nur ein Dach. Unter dem Dach befanden sich die Betten mit Moskitonetzen und davor Tische und Bänke. Nach einem erfrischenden Bad im Fluss gab es das Abendessen. Anschließend ging es auch bald ins Bett, da es am nächsten Tag früh weitergehen sollte.

Tag 2

Um 05:00 Uhr klingelte der Wecker. Kurz danach gab es Frühstück, so dass wir gegen 06:00 Uhr aufbrechen konnten. Die Wanderung fing mit einer leichten Steigung an und führte uns dann durch Wiesen und Wälder. Nach etwa einer Stunde ging es stark bergauf. Oben angekommen standen für uns Früchte bereit. Anschließend ging es etwa 1 Stunde bergab und wir ahnten schon, was uns auf dem Rückweg blühen würde. Auf dieser Seite des Hügels kamen wir dann in das Gebiet der Kogui. Die Kogui sind ein Volk das ziemlich wahrscheinlich von dem Tairona Volk abstammt, nach dem der Nationalpark benannt wurde. Die Kogui leben sehr zurückgezogen in den Sierra Nevadas und vermeiden den Kontakt zu anderen Menschen. Die Sierra Nevada ist ihr Gebiet und sie dulden das Eindringen von Fremden nur zur Ciudad perdida und das auch nur mit einer geführten Tour.
[inspic=1360,right,400]Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter zu einem Indio-Dorf. Dieses Dorf wird im wesentlichen von den Bewohnern zu Treffen oder Feiern benutzt. Ansonsten leben die Kogui in den Wäldern. Fremden ist es verboten es zu betreten; so konnten wir es nur von außen betrachten. Es waren runde Holzhäuser mit einem spitzen Dach aus Palmenblättern. Jeweils zwei Häuser standen dicht beieinander – eines für den Mann und eines für die Frau. Vom Dorf aus ging es weiter zu dem Campanento Múmake. Hier gab es für uns ein Bad im Fluss, ein Mittagessen und etwas Zeit zum Ausruhen. Die bisherige Strecke an sich war nicht besonders anspruchsvoll. Allerdings ist es in Kombination mit den klimatischen Bedingungen doch schon sehr anstrengend. Kurz nach dem Mittagessen wurde es dann aber tatsächlich anspruchsvoll. Es ging ca. 1 Stunde steil bergauf. Ich glaube, dass ich noch niemals so viel geschwitzt habe, wie an diesem Tag. Zum Glück wurden wir oben mit Ananas und Orangen belohnt. Ab hier ging es dann gemächlich weiter durch den Wald. Ab und zu standen ein paar Kogui-Hütten am Wegesrand und zum Teil standen Kinder davor (in der Hoffnung ein paar Süßigkeiten von uns zu bekommen). Schließlich erreichten wir einen Fluss, den es zu durchwaten galt. Da jetzt gerade Trockenzeit ist, war der Wasserstand zum Glück recht niedrig und wir konnten problemlos das andere Ufer erreichen. Hier wurde der Weg etwas schmaler und wurde auf der einen Seite durch den Fluß und auf der anderen Seite durch eine Felswand begrenzt. Zum Teil mussten wir nun über regennassen Felsen klettern bis wir nach einer halben Stunde den Campamento „El paraíso“ erreichten. Nach einem Paradies sah es für uns nicht aus, aber es sollte ja auch nur für eine Nacht sein. Nach dem Duschen gab es Essen und anschließend noch einen netten Klönschnack mit der Gruppe. Um 08:00 Uhr lagen alle im Bett.

Tag 3
Heute klingelte der Wecker erst um 05:30 Uhr. Allerdings hat die halbe Stunde mehr auch nichts gebracht, da die Nacht schlaflos war. Ein zirpendes Insekt hatte sich genau über unseren Köpfen seinen Platz zur Partnersuche gesucht. Leider waren wohl keine geeigneten Partner vorhanden, so dass 9 Stunden ununterbrochen gezirpt werden musste. Na ja, heute sollte uns ja etwas großartiges erwarten was die Müdigkeit vergessen lässt.
Gegen 06:30 Uhr brachen wir dann auf zur verlorenen Stadt. Etwa 20 Minuten ging es flussaufwärts bevor es 1200 Stufen steil nach oben ging. Wie man sich denken kann, war dies trotz der kühleren Morgenluft äußerst anstrengend. Jedenfalls erreichten wir nach etwa einer Stunde die verlorene Stadt. Sie wurde vom Volk der Tairona zwischen dem 11. und 16. Jahrhundert gegründet – allerdings gehen die Ursprünge sogar auf das 7. Jahrhundert zurück. Zu ihrer Blütezeit lebten hier ca. 8000 Menschen auf den ca. 200 Terrassen. Die Ciudad perdida ist damit die zweitgrößte wiederentdeckte Stadt Südamerikas nach Machu Picchu. Da es jahrhundertelang im Dornröschenschlaf lag, ist von den Holzhäusern nichts übrig geblieben. Nur die Terrassen sind noch zu sehen bzw. die Umrissen von den Häusern auf den Terrassen, wenn es von den Archäologen rekonstruiert werden konnte.



1975 wurde die Stadt durch Zufall von Grabräubern entdeckt. Die Tairona begruben ihre Toten in Urnen unter ihren Häusern. Zu den Urnen wurden Lebensmittel, Wasser und Gold in Form von Figuren gelegt. Entsprechend gab es eine Menge Gold zu finden. Dies führte zu einem regelrechten Goldgräber-Ansturm und führte natürlich schnell zu Mord und Totschlag. So meldete der ursprüngliche Entdecker es dem Staat Kolumbien, da er selber um sein Leben fürchtete. Kolumbien setzte daher das Militär ein um das Gelände zu schützen. Anschließend kamen Archäologen um das Gelände zum Teil aufzunehmen und zu rekonstruieren. Seitdem ist die Ciudad perdida teilweise – in Abstimmung mit den Kogui (die direkten Nachfahren der Tairona) – für die Öffentlichkeit bzw. Archäologen zugänglich. Jedes Jahr im September ist die Stadt allerdings für niemanden zugänglich, denn hier finden Zeremonien der Kogui statt. Unser Guide erklärte uns viele Dinge über die Stadt und den einzelnen Terrassen. Nach etwa einer Stunde erreichten wir den Hauptplatz der Stadt. Von hier aus hatten wir einen wundervollen Blick über die Terrassen, der Stadt, dem Wald und die Sierra Nevada. Es war wirklich wunderschön und auf jedenfall magischer als Machu Picchu, da nicht so viele Menschen hier unterwegs waren. Wir hatten drei Stunden hier oben um alles auf und wirken zu lassen, bevor es wieder nach unten zum Campamento ging. So bekamen wir dort ein leckeres Mittagessen und durften uns ausruhen, bevor es weiterging. Nach etwa drei Stunden Marsch erreichten wir gegen 16:00 Uhr wieder das Campamento Múmake. Die Unterkunft war nicht wirklich schön – mit dem Sonnenuntergang kamen dann auch noch die Insekten, so dass alle um 20:00 Uhr in ihren Betten verschwunden waren.

Tag 4
Wieder klingelte der Wecker um 05:00 Uhr. Nachdem Frühstück ging es dann um 06:30 Uhr los. Da die Strecke identisch mit dem Hinweg war, wussten wir auch schon, was uns erwartete. Die erste Stunde war kein Problem, aber dann ging es steil nach oben. Wieder war schwitzen angesagt… und das eine Stunde lang. Anschließend ging es gemäßigter eine Stunde durch Weideland bis wir das erste Campamento erreichten. Hier gab es eine kleine Erfrischung und Zeit zur Regeneration. Nach der Mittagspause ging es wieder eine Stunde bergauf und danach zwei Stunden bergab. Ich glaube, dass jeder aus der Gruppe froh war, dass wir es geschafft hatten. Zum Abschluss gab es noch ein Mittagessen, bevor es zwei Stunden mit dem 4×4 zurück nach Santa Marta ging.

Für den Abend hatten wir uns mit der Gruppe zum Abschluss-Essen mit anschließendendem Coctail-Trinken verabredet. Es war ein sehr netter Abend.

Die Wanderung zur Ciudad perdida war eine wirklich tolle Sache. Wir hatten Glück mit dem Wetter und mit der Gruppe. Es hat neben der körperlichen Anstrengung viel Spaß gemacht und der Besuch der Ciudad perdida ist wirklich lohnenswert.

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Cartagena de Indias

Am Dienstagmorgen sind wir von Medellín nach Cartagena de Indias geflogen. Cartagena war die erste spanische Stadt in der neuen Welt. Es bekam den Zusatz „de Indias“ damit es sich von der spanischen Stadt Cartagena unterscheidet. Dieser Zusatz wurde wohl von Westindischen-Inseln abgeleitet, die sich im karibischen Meer befinden. Die Stadt in Spanien wurde von den Karthargern gegründet und später in Cartagena (Neu-Karthago) umbenannt.
1811 wurde hier von Símon Bolivar die Unabhängigkeit Großkolumbiens sowie Cartagena von Spanien ausgerufen. Spanien wollte das nicht hinnehmen. Nach diversen Schlachten um Cartagena akzeptierte Spanien die Unabhängigkeit. Dies führte zu dem Beinamen „La Heroica“ – die Heldin.
Da der koloniale Stil noch sehr gut erhalten ist wurde die Stadt 1984 zum Weltkulturerbe der Menschheit. Entsprechend ist sie wohl auch eine der am meisten besuchten Städte Kolumbiens.
Nach der Landung war der erste Unterschied zu den vorher besuchten Ort klar zu erkennen: es ist nicht warm in Cartagena, sondern heiß.

Nachdem wir unsere Sachen in der Unterkunft abgegeben hatten machten wir uns gleich in das historische Zentrum. Dort haben wir uns einfach treiben lassen und bei schönem Wetter dem bunten Treiben in der Stadt zugeschaut. An jeder Ecke wurde etwas verkauft. Von Ketten über Früchte, Süßigkeiten, Getränken bis hin zu Panama-Hüten um der sengenden Sonne etwas zu entkommen. Viele hier lebende Menschen sind Nachfahren der Sklaven, die die Spanier damals mitgebracht haben, daher ist die Mentalität hier eine ganz andere als im Rest des Landes. Um fast alle Dinge kann gehandelt werden – 50% ist keine Seltenheit. Bis zum Sonnenuntergang verbrachten wir den Tag an verschieden Plätzen – den Sonnenuntergang erlebten wir am Stadtstrand.
Da uns die Free Walking Tour in Medellín so gut gefallen hat, haben wir uns für heute an einer solchen Tour angemeldet. Auch diese Tour war sehr informativ und brachte uns die Geschichte Cartagenas sowie einzelner Gebäude näher. Nach der Tour haben wir uns noch die größte spanische Wehranlage San Felípe angesehen. Nach einigen Überfällen durch Piraten (u. A. Francis Drake) hatte Spanien dies mit Hilfe von Sklaven bauen lassen. Die Wehranlage ist sehr imposant und die Mittagshitze war hier recht gut auszuhalten, da eine leichte Brise vom Meer wehte. Bis zum Abend hin schlenderten wir noch durch die Stadt. Am Abend – nach dem Essen – ließen uns noch für ein paar Bier in einer Bar auf einem der Plätze nieder.

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Die gefährlichste Stadt der Welt

wurde sie einst von der Washington Post bezeichnet. Es war die Zeit von Pablo Escobar.
Er war der mächtige Drogenhändler vom Medellín-Kartell. Zu seiner Zeit gab es eine Mordrate (Tötungsdelikte pro Jahr) von 394 auf 100000 Einwohner. Zum Vergleich: Deutschlands Mordrate liegt bei 0,8. Es gab also damals ca. 13000 Morde pro Jahr in Medellín.
Gestern morgen haben wir uns auf den Weg nach Medellín gemacht. 5 Stunden Busfahrt mit einem Kamikaze-Busfahrer. 5 Stunden voller Überholmanöver zum Teil im Nebel auf einer Serpentinenstraße, die fast ausschließlich von LKW befahren wird. Nun ja, das haben wir jedenfalls gut überstanden und Medellín lag vor uns.
Vom Busterminal fuhren wir mit einem Taxi nach El Poblado, wo sich unsere Unterkunft befand. El Poblado ist ein angenehmes und sehr grünes Viertel. Unsere Unterkunft Tamarindo B&B lag an einer ruhigen Straße und hatte einen kleinen grünen Hinterhof. Kurz nach der Ankunft brachen wir auf um die Stadt per Metro und MetroCable zu erkunden. Im Gegensatz zu Bogotá wurde hier in den letzten Jahren viel in die Infrastruktur investiert. Die Metro ist eine Hochbahn und verläuft längs des Tals durch die Stadt. Von den einzelnen Stationen gelangt man entweder mit einer weiteren Metro bzw. MetroCable oder per Bus in die anderen Stadtteile. Da es schon den ganzen Tag regnete gab es eigentlich auch keine bessere Art die Stadt zu erkunden. Als erstes wollten wir zur Biblioteca España. Sie liegt im hochgelegenen Stadtteil Santo Domingo. Das erste Stück fuhren wir in der Metro und dann stiegen wir um auf die Seilbahn (MetroCable). Die Seilbahnen kann man wohl gut mit unseren Fähren im Hafen vergleichen, denn sie sind ja auch irgendwie außergewöhnlich.

Nach mehreren Seilbahnstationen hatten wir Santo Domingo erreicht. Leider regnete es sehr stark, so dass wir kaum etwas sahen und so traten wir unverrichteter Dinge den Rückweg an. Auch währenddessen hörte es nicht auf zu Regnen, so entschieden wir uns für ein kolumbianisches Abendessen im Einkaufszentrum El Tesoro. Dort gibt es Arepas (Maisfladen) mit verschiedenen Toppings. Gestärkt ging es dann zurück ins Hotel.
Heute hatten wir uns für eine Free Walking Tour angemeldet. Für uns bisher vollkommen unbekannt eine Stadt kennenzulernen. Der/die StadtführerIn einer Free Walking Tour bekommt am Ende ein Trinkgeld dessen Höhe der Kunde entscheidet. Unsere Stadtführerin hat sich jedenfalls in den 4 Stunden der Führung sehr viel Mühe gegeben und wir haben allerlei über die Stadt Medellín gelernt. Gesehen haben wir die wichtigsten Punkte des historischen Zentrums – wie z. B. den Plaza Botero (benannt nach dem berühmtesten Künstler der Stadt). Dessen unproportionale Figuren stehen verteilt auf dem Platz.
Auch haben wir viel darüber erfahren, wie sich Medellín in den letzten Jahren gewandelt hat. Es wurden verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Situation eingeleitet. Zum Beispiel wurde der Zugang zu Bildung in Form von kostenlosen Bibliotheken in allen problematischen Stadtteilen ermöglicht. Ebenso haben diese Stadtteile Anbindung durch den öffentlichen Nahverkehr erhalten. Weiterhin wurden im Zentrum bestimmte Orte städtebaulich so verändert, so dass sich Obdachlose und Drogenjunkies dort nicht mehr aufhalten. Ein gutes Beispiel dafür ist der Parque de las Luces (Platz der Lichter). Ein dunkler Ort, an dem die Polizei keinen Einfluss hatte ist nun ein hell erleuchteter Platz, an dem man sich gerne aufhält.
Diese Maßnahmen nennen die Paisas (Einwohner Medellíns) die Pfeiler der Veränderung (Bildung und Architektur) und führten bis heute zu einer Sicherheitslage, die mit anderen südamerikanischen Großstädten zu vergleichen ist.
So ist nun für uns möglich selbst die einst gefährlichsten Stadtteile problemlos zu besuchen. Von dem Schrecken der Zeit Escobars ist nicht viel übrig geblieben. Zu diesem Thema gibt es übrigens eine geführte Tour durch die Stadt, die Escobars Geschichte erzählt und einige Schauplätze zeigt und ggf. bei seinem Bruder halt macht.
Nach der Stadtführung haben wir mit einem deutschen Pärchen noch einige Orte in Medellín besucht – darunter das Cuartier 13. Dieses Viertel war bis vor ein paar Jahren noch einer der unruhigsten. Inzwischen ist das Viertel sehr sicher geworden, bunt und mit Graffitikunst verziert. Für die Infrastruktur wurde das Viertel mit Outdoor-Rolltreppen versehen, die überdacht sind. Es war schon sehr eigenartig. Weiterhin haben wir nochmals die Biblioteca España aufgesucht. Heute war das Wetter etwas besser und wir hatten einen schönen Blick über die Stadt.
Nach dem Abendessen haben wir uns noch mit dem deutschen Pärchen auf ein Bier in der Bogotá Beer Company getroffen.

Manizales und Nevado de Santa Isabel

Am Freitagvormittag sind wir mit dem Bus über Pereira nach Manizales gefahren. Manizales ist mit 300000 Einwohnern schon eine recht große Stadt. Sie ist für Touristen wahrscheinlich nur ein Ausgangspunkt für den Nationalpark Los Nevados, denn sonst hat die Stadt – unserer Meinung nach – nicht viel zu bieten. Sie ist extrem chaotisch und voller Smog. Wie viele Städte hier ist sie auch am Hang angeordnet. Im Gegensatz zu anderen ist allerdings das Zentrum oben. Es gibt eine Seilbahn, die das Zentrum mit den unten liegenden Stadtteilen und dem Stadtteil auf der anderen Seite des Tals verbindet.

Unser Hostal Kumanday befindet sich recht weit entfernt vom Zentrum in der Nähe des Cable Plazas. Kurz nach der Ankunft im Hostal machten wir uns auf den Weg ins Zentrum. Nach ca. 45 Minuten hatten wir es erreicht. Von dort verschafften wir uns einen Überblick über die Stadt mit Hilfe der Seilbahn. Außerdem besuchten wir ein paar Kirchen und einen ehemaligen Wasserturm an der höchsten Stelle der Stadt. Hier hätten wir wohl – wenn keine Wolken die Sicht versperren würden – einen tollen Blick nicht nur über die Stadt, sondern auch zu den Nevados.
Heute wurden wir um 5 Uhr morgens abgeholt. Wir hatten eine Tour für eine Wanderung im Páramo der los Nevados gebucht. Páramo wird die Vegetationszone in Höhen über 3200m über NN in der tropischen Zone genannt. Sie ist quasi das Gegenstück zur Puna (trockenes Klima – Altiplano Argentinien, Bolivien, Chile und Peru). Außerhalb der Anden gibt es das Páramo nur noch in Äthiopien und Neu-Guinea. Das Páramo fungiert als Schwamm und gibt das aufgenommene Wasser nach und nach in Flüsse wieder ab.
Mit dem Jeep wurden wir zwei Stunden lang über eine Schotterpiste durch eine landwirtschaftlich genutzte Landschaft gebracht. Erst als es hell wurde erkannten wie schön diese Landschaft eigentlich war. Ein steiler Berg reihte sich an den nächsten. Zum Teil waren sie mit Nebelwald bedeckt und zum anderen Teil mit Wiesen und Anbauflächen. Zwischendrin immer wieder kleine Fincas, die total abgeschieden lagen. Je weiter wir uns von Manizales entfernten umso schlechter wurde auch die Straße. Ohne den hohen Radstand und 4×4 wäre hier kein Durchkommen.

Gegen acht Uhr erreichten wir dann eine kleine Finca. Hier gab es ein einfaches Frühstück und dazu – zum Glück – einen heißen Aguapanela (ein Getränk aus Zuckerrohr), denn hier oben in ca. 3500m Höhe war es schon recht kühl. Anschließend ging es in den Nationalpark und zum Ausgangspunkt. Die Vegetation hatte sich inzwischen komplett verändert. Es gab keinen Nebelwald mehr. Nur noch Grasbüschel, kleine verkrüppelte Bäume und Schopfrosetten (Frailejones). Letztere sind sehr eigenartige aber durchaus hübsche Gewächse.
Vom Ausgangspunkt machten wir uns auf den Weg zum Gletscher des Nevado de Santo Isabel (4950). Der Gletscher liegt auf ca. 4800m Höhe. Ganz langsam und mit viel Wasser arbeiteten wir uns Stück für Stück dem Gletscher näher. Die Vegetation änderte sich abermals. Es blieben nur noch vereinzelte Grasbüschel. Gegen 13:00 Uhr erreichten wir dann den Gletscher. Im unteren Teil war er recht schmutzig, ja, er schien fast schwarz zu sein. Trotzdem hatte sich die Anstrengung gelohnt. Sehr zufrieden machten wir uns auf den nicht weniger anstrengenden Abstieg. Das schlimmste daran sind die Schmerzen im Kopf bei jedem Schritt (fehlende Höhenakklimatisation).
Um 16:00 Uhr durften wir auf der Finca ein leckeres kolumbianisches Essen genießen, bevor es über die Schotterpiste zurück nach Manizales ging. Unterwegs überraschte uns dann noch ein heftiges Gewitter, was die Straße zu einem schlammigen Brei werden lies. Zum Teil knickten Bäume um und lagen auf der Straße. Zum Glück aber sind wir sicher in unserer Unterkunft in Manizales angekommen. Nach einer kleinen Mahlzeit sind wir glücklich und geschafft ins Bett gefallen.

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Eje cafetero – Kaffeedreieck

Eigentlich wollten wir schon immer wissen, wie und wo unser Kaffee produziert wird. Entsprechend ist die beste Variante – wenn man schon in Kolumbien ist – das Kaffeedreieck zu besuchen. Das Kaffeedreieck besteht aus den Departamentos Risaralda, Quindio und Caldas. Hier wird nach wie vor hervorragender Kaffee hergestellt – der kolumbianische Kaffee gilt als einer der besten der Welt.
So sind wir vorgestern in Bogotá in den Bus gestiegen und haben die halsbrecherische Fahrt durch die westliche Kordilliere auf uns genommen um das Gebiet zu erkunden.
Die Fahrt nach Armenia dauerte ca. 7 Stunden und ging über viele Serpentinen hoch über die Anden und wieder runter nach Armenia. Der Busfahrer hatte großes Glück, denn es war Jesus mit an Bord. So konnte er Überholmanöver starten auch wenn er die Strecke nicht einsehen konnte und LKW von vorne kamen. Schließlich kamen wir in Armenia an. Dort wechselten wir den Bus und fuhren nach Salento. Dies ist wohl das (touristische) Zentrum im Kaffeedreieck. Hier hatten wir ein schönes Hotel (Terazas de Salento) gebucht. Nach einem leckeren und typischen Essen in der Region (Forelle mit Kochbanane) ging es ins Bett.

Am nächsten morgen ging es früh los. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zu einer Kaffeeplantage. Diese liegt ein paar hundert Meter tiefer und ca. 4 km entfernt von Salento. Für den Kaffeeanbau ist es in Salento etwas zu kalt, da es zu hoch liegt (2100m). Nach etwa einer Stunde erreichten wir die Plantage von Don Elias. Es ist eine kleine Plantage, die etwa 3 Tonnen Kaffee pro Jahr produziert. Von Don Elias Enkel wurden wir durch die Plantage geführt und dabei erklärte er uns, wie der biologische Anbau von Kaffee funktioniert. Insbesondere das Zusammenspiel verschiedener Pflanzen war interessant. So werden z. B. Bananenpflanzen und Avocadobäume dazwischen gepflanzt um Schatten zu spenden. Tomaten dagegen locken Ungeziefer von den Kaffeepflanzen weg. Zur Ernte (Dezember und Mai) können rote und gelbe Bohnen geerntet werden.
Von diesen Bohnen wird mit einer Maschine, die händisch bedient wird, die äußere Schale entfernt. Die freigelegten Bohnen kommen dann einen Tag in ein Wasserbad. Die oben schwimmenden Bohnen werden zu Kompost/Dünger und die anderen werden zum Trocknen in eine Art Gewächshaus gelegt. Bei anderen, insbesondere größeren Plantagen werden die schlechten Bohnen zum Teil an Melitta, Jacobs usw. verkauft. Nach dem Trocknen werden die Bohnen dann geröstet und anschließend abgepackt.
Nach der interessanten Führung setzten wir unseren Weg fort und besuchten noch einen Wasserfall. Dort wurden wir von einem Gewitterregen überrascht, so dass wir klitschnass wurden. Zum Glück trocknete es nach dem Regen schnell. Nach ca. 20 km Fußmarsch erreichten wir wieder unser Hotel.

Heute waren wir noch früher auf den Beinen, denn wir wollten ins Cocora-Tal (Valle de Cocora). Dort wachsen die Wachs-Palmen, der Nationalbaum Kolumbiens. Außerdem gelangt man vom Cocora-Tal in die Sierra los Nevados – ein Nationalpark im Hochgebirge.

Um 07:30 Uhr fuhren wir mit einem kleinen Jeep dorthin. Am Ende der Straße angelangt machten wir uns auf den Weg zur Finca Acaime. Zuerst gingen wir durch eine landwirtschaftlich genutzte Zone. Dabei gab es immer wieder schöne Ausblicke auf die mit Wachspalmen bewachsenen Berge. Nach ca. einer Stunde ging es in einem Wald am Berghang hinauf. Nach etwa 2 Stunden hatten wir die Finca erreicht. Dort war die Luft voller Kolibris und im Wald waren einige Waschbären zu sehen. Viele Fotos später verließen wir die Finca und stiegen weiter hinauf zur Finca de la Montaña. Dies ist ein Aussichtspunkt, von dem man bei guter Sicht in die Sierra los Nevados und ins Cocora-Tal schauen kann. Von dort stiegen wir auf einem anderen Weg wieder hinab zum Ausgangspunkt. Gesäumt wurde der Weg durch zahlreiche Wachspalmen.
Zurück in Salento verbrachten wir die restlichen Stunden in den zahlreichen Kunsthandwerk-Geschäften und in einem schönen Restaurant.